Ohne Zweifel leben wir in einem Zeitalter der Dekadenz. Verfall, Verkommenheit und Erschöpfung überall. Sprache und Realität sind auseinandergerissen. Pathostriefend werden uns täglich verstaubte Politik-Klischees vorgesetzt, von einer Elite, die nichts mehr will außer mit Sprachspielen zu verführen. Der postmodernen Politik diktieren geschäftstüchtige Sophisten die Drehbücher. Seit einer gefühlten Ewigkeit sind eine Handvoll von „Parteivertrauten“ mit ihren PR-Agenturen am Werk, die in ihrer Einfalt quälend langweilige Sprach- und Bildbotschaften zusammenbasteln und massenmedial verbreiten, sodass uns das Wort Nietzsches nicht mehr aus dem Kopf geht, das da lautet, „Ich will keinen Krieg gegen das Hässliche führen. Ich will nicht anklagen, ich will nicht einmal die Ankläger anklagen. Wegsehen sei meine einzige Verneinung“. Und wirklich sehen die Leute weg und die Politik verliert als Ganzes den Kontakt zu den Menschen, die weder diskutieren, noch aufbegehren oder rebellieren, ja nicht einmal mehr missgelaunt im Wirtshaus räsonieren. Der auf Dauer gestellte politische Verkehrsunfall ist dermaßen zur immerwährenden Normalität geworden, dass die Menschen die Bilder von ihm ohne Gemütsbewegung an sich vorübergleiten lassen oder überdrüssig ihren Blick abwenden und auf den spektakulären Kommerz der Kulturindustrie richten.

Tatsächlich erleben wir gerade eine groteske Herrschaft der Schwachen. Die Lebensverneinende grüne Sekte erstickt jedes Aufkommen eines fröhlichen Daseins unter einer borstig-kratzigen Decke von woken Sollensgeboten, an denen eine Minderheit von 10% Masochisten tatsächlich Gefallen findet. Die Mehrheit der Bevölkerung schüttelt es hingegen vor Ekel, wenn sie von den neuesten Qualideen erfährt. Sie ist aber machtlos, weil sich die grün-depressive Minderheit so geschickt in die politischen und medialen Machtpositionen eingeschlichen hat, dass das Setting langsam an die spätmittelalterliche Herrschaft von Aristokratie und Klerus erinnert. Dazu passend hat sich eine zeitgemäße Form der Inquisition etabliert, die Andersdenkende nicht mehr ins Gefängnis wirft, in Folterkellern drangsaliert oder hinrichtet. Die modernen Disziplinarformen sind Rufschädigung, Existenzvernichtung oder die soziale Auslöschung. Nützt das alles nicht, dann kommt die Antifa vorbei. Cancel Culture betreiben vor allem die Staatsmedien, die gleichzeitig giftig gegen Privatmedien hetzen, die Outcasts in ihren Programmen vorkommen lassen. In muslimischen Ländern findet das Mittelalter seine Fortsetzung in der Gegenwart. Hier wird weiter gefoltert, gehängt und geköpft. In der muslimischen Welt ist das Mittelalter noch immer Realität. So gut es geht, versuchen wir es in unsere zivilisierte Kultur zu reimportieren, indem wir die EU-Außengrenzen ungeschützt der Flüchtlingsflut aussetzen.

Hybris der grünen Kirchengemeinschaft steigert sich ins Unermessliche

Die Hybris der grünen Kirchengemeinschaft steigert sich im Augenblick ins Unermessliche. Die deutsche Bundestagsvizepräsidentin und Spitzenverdienerin Kathrin Göring-Eckardt, die noch vor kurzem das einfache Volk mit ihrer aufdringlichen Puritaner-Litanei für eine neue Kultur des „Wohlstands des Weniger“ zu begeistern versucht hat, setzt nun gar die fanatischen Klimaextremisten, die sich, gut bezahlt von amerikanischen Stiftungen, auf unseren Straßen festkleben, mit der Passion Christi gleich. Wie Christus, so Göring-Eckardt, würden sich diese unter Entbehrungen und Qualen als Opferlamm zur Rettung der Menschheit darbringen. Aber nicht nur bei Göhring Eckhardt ist der gute Geschmack in den Brunnen gefallen, auch beim österreichischen Politikclown Marco Pogo hat, im wahrsten Sinne des Wortes, der Wahnwitz Einzug gehalten. Er würdigt Jesus Christus in einem Ekel-Tweet zum Säufer herab, der gar nicht gekreuzigt wurde, sondern im Höhlengrab nur einen seiner kapitalen Räusche ausgeschlafen hätte. Blasphemie, soweit das Auge reicht. Sie bleibt unwidersprochen, solange sie nur das Christentum betrifft. Zeichnet einer eine Mohammed-Karikatur oder schreibt ein ironisches Buch über den Islam, wird er im harmlosen Fall als „antimuslimischer Rassist“ diskreditiert, im schlimmeren Fall überfällt ihn ein fanatischer Irrer und sticht ihm ein Auge aus. Frei nach der Logik „quod licet iovi non licet bovi“. Der Westen, der sich dem woken Schulddiktat der grünen Flagellanten-Bewegung leise stöhnend unterworfen hat, ist am Ende immer der doofe Ochse.

Wir leben in einer Kultur der ängstlichen Kriecher, Konformisten und Opportunisten

Wir leben in einer Kultur der ängstlichen Kriecher, Konformisten und Opportunisten. Unter das Joch eines  linken Moral- und Wertetotalitarismus gespannt, sehen wir hilflos dabei zu, wie alles Aufrechte, Kraftvolle, Robuste, Selbstbewusste und Starke unserer Kultur verdampft. Unsere kollektive Identität wird auf das Niveau einer links-grünen Sühne- und Jammerkultur herabgezerrt, deren Unterwerfungslust und Selbsthass ähnlich groß ist, wie ihr Verlangen nach der Missionierung und Unterwerfung Andersdenkender. Eine Gallionsfigur des woke-grünen Klubs der Freunde der kulturellen Unterwerfung und selbstverschuldeten Unmündigkeit, ist der Alt-Gesundheitsminister Rudi Anschober. Er ist tief entsetzt darüber, dass er in Wien der einzige ist, der in Öffentlichen Verkehrsmitteln Maske trägt und erinnert dabei an den Mann aus dem Witz, der auf der Autobahn fährt und im Radio die Durchsage hört „Auf der A1 kommt ihnen ein Geisterfahrer entgegen“ und entsetzt ausruft „Nicht einer, hunderte sind es“. Den Nichtmaskenträgern spricht er die Fähigkeit zur Eigenverantwortung ab. Wahr ist genau das Gegenteil. Die Leute in der U-Bahn nehmen ihre Eigenverantwortung war, indem sie durch ihr Handeln ein deutliches Statement gegen die paranoiden Covid-Regeln einer durchgeknallten Politikerkaste abgeben. Ihnen sei dafür gedankt.

Der Zweite, der in dieser Woche öffentlich zurück in die Zeit vor der europäischen Aufklärung regredierte, war der steirische Leninimitator Max Lercher. Sein Linkssein beschränkt sich aber lediglich auf die Ästhetik, inhaltlich ist er vom dialektischen Materialismus unberührt. Darauf deutet sein pathetischer Spruch, dass er die Arbeiterbewegung „lieben“ würde hin. Marx und Lenin waren Rationalisten und keine Gefühlssozialisten. Für sie war die sozialistische Theorie Wissenschaft, die die Einsicht in die gesellschaftlichen Entwicklungsgesetze eröffnet. Nicht Liebe führt für sie zum Sozialismus, sondern stringente Gesellschaftsanalyse und die Umsetzung der aus dieser erwachsenden Einsichten. Marx wusste genau, dass hinter dem Pathos der demonstrativen Liebe Lüge und Manipulation lauern. Wer kennt sie nicht, die Geschichten vom Heiratsschwindler, der mit weißen Rosen ankommt und Frauen mit heißen Liebesschwüren in eine Partnerschaft lockt. Am Ende bleibt nichts als ein gebrochenes Herz und ein leeres Konto zurück. Ganz Ähnliches passiert, wenn man den linken Rattenfängern auf den Leim geht. Man wird mit einer Ampelregierung aufwachen, die den normalen Menschen die Kohle nehmen und sie in die Taschen von linken NGOs und Ökö-Kapitalisten stopfen wird. Der deutsche Bundespräsident Gustav Heinemann hat auf die Frage, ob er den Staat lieben würde geantwortet: „Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau; fertig!“ Damit hat Heinemann den linken Gefühlsakrobaten und Pathos-Artisten wie Göring-Eckhardt, Anschober und Lercher die punktgenaue Antwort gegeben. Sie lautet: Erspart uns euer moralistisches, jämmerlich-schwächliches und manipulatives Gefühlsgeschwätz. Macht eine vernünftige Politik im Interesse des Landes und der einfachen Menschen und redet mit uns, wie man mit Erwachsenen spricht.