Bier für alle: Wiener Pogo-Partei tritt in ganz Österreich an
Aus Spaß wird langsam wirklich ernst: Die Bier-Partei des Wiener Arztes und Musikers Dominik Wlazny (“Marco Pogo”), einst in Wien-Simmering als Schnapsidee geboren, tritt bei der Nationalratswahl österreichweit ein. Am Freitag reichte sie alle notwendigen Unterstützungserklärungen ein.
Als alles noch eine “bsoffene G’schicht” war, verstand sich die Bierpartei als “bierokratische” Bewegung. In einer “Bierokratie” gehe die Macht vom Bier aus, dessen Konsum öffentlich zur Schau gestellt werden müsse. Besonders gefördert gehörten trinktechnisch weniger begabte Menschen.
So klang das irgendwann so um das Jahr 2015, irgendwo in Simmering. Wer kann sich schon noch so ganz genau daran erinnern? Inzwischen sind zwar weiterhin viele Krügerl die Kehlen der Parteifreunde hinab geflossen, aber die Protagonisten der Satire-Partei sind älter geworden. Aus den reinen Biertrinkern wurden linksliberale Pro-Europäer. Auch wenn auch das noch niemand so richtig ernst nahm.
Pogo freudetrunken: "Österreich ist voll"
Aufhorchen ließ Musiker Pogo politisch erstmals 2022, als er zum Bundespräsidenten kandidierte und mit stattlichen 8,3 Prozent der Wählerstimmen Platz drei belegte. Ein Ausrufezeichen!
Jetzt soll es wieder einen Schritt weitergehen: “Österreich ist voll”, formulierte es Wlazny am Freitag, nachdem die Partei nach eigenen Angaben in allen neun Bundesländern ihre Unterstützungserklärungen eingereicht hat. Auf dem Stimmzettel wird die Partei unter dem Namen BIER aufscheinen. Die Partei hat Umfragen zufolge durchaus Chancen, in den Nationalrat einzuziehen. Schon 2019 trat die Partei bei der Nationalratswahl an – allerdings nur in Wien, wo sie knapp 5.000 Stimmen erhielt. Seit 2020 ist die Bierpartei mit elf Mandaten in Bezirksvertretungen in Wien vertreten, verpasste aber den Einzug in den Wiener Landtag.
Kommentare