Reine Online-Banken gibt es schon seit 30 Jahren, auch in Österreich. Dieses Geschäftsmodell scheint auch immer mehr für Traditionsbanken verlockend zu sein. Mehr Umsatz durch weniger Aufwand – das hör sich gut an und ist umsetzbar. Das hat die deutsche Raiffeisenbank Hochtaunus bewiesen. Dort wurde beschlossen, alle Filialen zu schließen und auch fast alle Geldautomaten abzuschaffen. Das sorgte im Vorjahr bei der Ankündigung zunächst mal für Aufsehen, doch der Erfolg gibt dem Vorstandsvorsitzenden Achim Brunner Recht.

Bilanzsumme um mehr als ein Drittel auf 1,4 Milliarden Euro erhöht

Der Aufwand für die Betreibung der Filialen war zu hoch, gemessen an der Kundenfrequenz. Und auch die Geldautomaten rentieren sich mittlerweile nicht mehr, wie Brunner erklärt. Die zahlreichen Sprengungen diverser Banden machen so einen hohen Sicherheitsaufwand nötig, dass man sich auch von diesem Service verabschiedet hat. Dennoch hat die Raiffeisenbank ihre Bilanz um mehr als ein Drittel auf 1,4 Milliarden Euro erhöht. Auch beim Kundenzulauf konnte die Bank zulegen. Alles in allem also ein Erfolg, zu dem Brunner auf der „FAZ“ so zitiert wird: „„Banken müssen sich weiter entwickeln, wenn sie nicht verschwinden wollen.“