Denkt man an die eigene Kindergartenzeit zurück, wird man sich mit hoher Wahrscheinlichkeit an eine „Kindergartentante“ erinnern, die man besonders gernhatte. Einen Mann in dieser Rolle sehen vermutlich nur die Wenigsten, wenn sie in Erinnerungen schwelgen. Kein Wunder, wenn mehr als 90 Prozent der Kindergartenpädagogen Frauen sind.

Vereinfachte Aufnahmekriterien

Der Fachkräftemangel im Bereich der Kindergartenpädagogik ist bereits seit Jahren ein Thema. Einen Kindergartenplatz für den Nachwuchs zu ergattern, kann Eltern aufgrund geringer Kapazitäten schon einmal die letzten Nerven kosten. Doch auch Seitens der Auszubildenden sind die Bedingungen nicht immer einfach. Bevor sie die Ausbildung antreten dürfen, gilt es, diverse Aufnahmeprüfungen zu meistern. Wird diese Hürde bald einfacher zu überwinden sein? Im Entwurf des Bildungsministeriums sollen jedenfalls Prüfungen in den Bereichen Malen, Sport und Musik künftig wegfallen.

Budget wird aufgestockt

Diese Änderung soll einerseits gegen den generellen Pädagogen-Mangel arbeiten und andererseits mehr Männer dazu motivieren, den Beruf auszuüben. Während der männliche Anteil in privaten Kindergärten immerhin zehn Prozent beträgt, sind es in städtischen Einrichtungen nur fünf Prozent. Von einem ausgeglichenen Verhältnis ist hier also noch lange nicht die Rede.

Als weiterer Schritt soll daher der hohen Fluktuation ein Ende gesetzt werden. Ein Investment von rund eine Mrd. Euro soll noch dieses Jahr von der Stadt Wien in die Elementarpädagogik fließen und verhindern, dass Pädagogen bereits nach kurzer Zeit das Berufsfeld wechseln.