Am 144. Tag des Jahres 2021 starb in den USA der 133 Polizist im Dienst. Vor allem in US-Metropolen steht Gewalt an der Tagesordnung. Nicht selten geht es um Kämpfe des organisierten Verbrechens und Straßen-Gangs, bei denen Cops in die Schusslinie geraten. Zu oft sind Täter und Opfer Afroamerikaner. Stichwort “Black Lives Matter”?

Warum werden immer wieder schwarze Bürger Opfer (und Täter) von Verbrechen? Ist es wirklich der latente Rassismus der Gesellschaft? Sind die brutalen Polizisten schuld, die mutmaßlich getrieben von blankem Rassen-Hass, meinen, dass “Black Lives” nicht zählen würden? Eine interessante Überlegung dazu liefert Datenmaterial der US-Behörden. 69,4 Prozent der Afroamerikaner wachsen ohne Väter auf. Sieben von zehn schwarzen Kinder werden somit nicht in den “sicheren Hafen der Ehe” geboren. Die Armut, die später so oft zu Gewalt und Kriminalität führt, ist also in 70 Prozent der Fälle nicht unmittelbar der “rassistischen Gesellschaft” geschuldet, sondern viel mehr dem Umstand, dass Mütter bei der Erziehung ihrer Kinder nicht zuletzt finanziell im Stich gelassen werden.

Zum Vergleich: Bei weißen Amerikanern liegt die Zahl der nicht verheirateten Alleinerzieher bei 28,2 Prozent. Bei Asiaten gar nur bei 11,7 Prozent. Brisant: Blickt man beispielsweise auf US-Amerikanische Elite-Universitäten, findet man diese Zahlen etwa in umgekehrter Reihenfolge wieder.

Vorbilder aus der Hip-Hop Kultur

Den Grund sehen viele Beobachter vor allem kulturell bedingt. Hand aufs Herz – wann war das letzte Mal, dass Sie eine intakte schwarze Mittelstands-Familie im US-Fernsehen gesehen haben? Seit Bill Cosbys “Huxtables” aus den 1980ern ist das noch immer die Ausnahme. Vorbilder sucht sich die schwarze Community also woanders. Hauptsächlich nämlich in der Hip-Hop-Kultur, in der Frauen in der Regel generell nur “Bitches” (also “Schlampen”) zu sein scheinen und familiäre Werte keine Rolle spielen. Der Rest der schwarzen Vorbilder gibt einfach den Weißen oder der Polizei die Schuld. Sport-Stars knien sich voller Gratismut bei der Nationalhymne nieder. Sinnvoller wäre, sie würden vor den Müttern ihrer Kinder auf die Knie gehen.

US-Sportler knien bei der Hymne, wollen damit ein Zeichen gegen Rassismus setzen. Handelt es sich dabei um Gratismut?Foto: APA/AFP/Getty Images/Brett Carls

Bezüglich der Gewalt in US-Großstädten seien an dieser Stelle noch einmal die bereits 133 gestorbenen Polizisten des Jahres 2021 erwähnt. Deren Leben zählt nämlich freilich auch. Und wenn wir schon bei Zahlen sind: Bislang wurden dieses Jahr 292 Menschen in den Vereinigten Staaten von Polizisten erschossen. Der Großteil davon, nämlich 114, waren Weiße. Bei 62 handelte es sich um Afroamerikaner.

Die "Black Lives Matter"-Bewegung ist seit dem Fall Georg Floyd weltweit aktivAPA/AFP/Kerem Yucel
Die "Cosby-Show" drehte sich in den 1980er Jahren um eine intakte schwarze Familie aus dem Mittelstand. Meistens werden Afroamerikaner in Medien allerdings anders dargestellt.Foto: NBC
In Hip Hop videos werden Frauen noch immer meistens als "Gegenstände" dargestellt, die man mit Geld kaufen kann.Screenshot: YouTube - Rick Ross: Same Hoes