Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hat gemeinsam mit den beiden Vorständen der “Austrian Power Grid” (APG), Gerhard Christiner und Thomas Karall, eine Vereinbarung zur Blackout-Vorsorge unterzeichnet. Damit wurde die langjährige Zusammenarbeit in der APG-Steuerungszentrale festgehalten. Die Kooperationsvereinbarung regelt das konkrete Vorgehen im Falle eines Blackouts. Während die APG für die sichere Stromversorgung und im schlimmsten Fall für den Wiederaufbau des Stromnetzes zuständig ist, muss die Polizei im Krisenfall weiter für Sicherheit der Bevölkerung sorgen. Außerdem muss das BMI als Sicherheitsministerium die Maßnahmen der Behörden bei Krisen und Katastrophen koordinieren.

Wie erkenne ich ein Blackout?

  • Check der eigenen Stromversorgung (FI-Schalter im Sicherungskasten)
  • Check meiner Umgebung (Licht bei Nachbarn, Straßenbeleuchtung)
  • Check der Erreichbarkeit anderer Personen (Handy, Festnetz, Internet)
  • Check Verkehrsfunk (Ö3, Radio), ob Tunnel gesperrt werden müssen.

“Ein Blackout ist eine der größten Bedrohungen für moderne Staaten. Fehlt der Strom, sind die Versorgungssicherheit, der Verkehr, die Kommunikation und – nicht zuletzt – die öffentliche Sicherheit bedroht”, sagte Innenminister Karl Nehammer bei der Vertragsunterzeichnung. “Unsere Planungen sehen vor, dass die Polizei 72 Stunden durchhaltefähig ist und vier weitere Tage einen Notbetrieb gewährleisten kann. Die Vereinbarung mit der APG gibt uns einen entscheidenden Informationsvorsprung im Fall einer Krise und stellt sicher, dass die Kommunikation zwischen diesen entscheidenden Akteuren nicht abreißt”, sagte Nehammer.

Planspiele und Krisenübungen

In die gleiche Kerbe schlugen auch die APG-Vorstände Gerhard Christiner und Thomas Karall: “Im Fall eines drohenden oder eintretenden Blackouts gibt dieser Vertrag uns und somit Österreich ein mehr an Sicherheit. Darin sind die Prozesse und Handlungsabläufen für den Krisenfall geregelt. Wesentliche Eckpunkte wie gemeinsame Lagebilder, Krisenübungen und ein klares Default-Verhalten sind nun formalisiert und verschriftlicht. Ein klarer Krisenplan ist ein wichtiger Schritt, um in einer Stresssituation richtig zu reagieren auch wenn unsere Mitarbeiter den Ernstfall in zahlreichen Krisensimulationstrainings sehr oft üben.”

Die APG ist außerdem in Planspiele und Krisenübungen mit dem BMI eingebunden. “Es geht im Krisenfall darum, dass alle Beteiligten ihre Ansprechpartner kennen und wissen, was zu tun ist. Ein krisensicheres Österreich kann es im Blackout-Fall nur mit einem durchhaltefähigen BMI und mit einer durchhaltefähigen Polizei geben”, betonte der Innenminister.

Was ist hilfreich?

Radio mit Batterien (Autoradio!)

Taschen- bzw. Stirnlampen (inklusive genügend Ersatzbatterien)

Kerzen, Zünder, Feuerlöscher, Kohlenmonoxid-Melder

Wasser (2 Liter pro Person und Tag; 3-5 Tage), Getränke, Tee, Kaffee

Haltbare Lebensmittel für 2 Wochen (Nudeln, Reis, Konserven …)

Wichtige Medikamente für 2 Wochen, Erste-Hilfe-Ausrüstung

Hygieneartikel, Müllsäcke, Klebebänder, Kabelbinder

Gaskocher, Griller, Brennpaste

Bargeld in kleinen Scheinen und Münzen

Schlafsäcke, Decken, warme Kleidung

Spiele, Blöcke, Kugelschreiber

Auto immer halb getankt

Sind Sie für auf ein Blackout vorbereitet?

Resiliente BMI-Standorte

Innenminister Nehammer gab außerdem einen Einblick in die Vorbereitungen des Innenministeriums in Sachen Blackout. So sollen 100 Standorte der Polizei zu resilienten – also durchhaltefähige – Standorten ausgebaut werden. Darunter befinden sich das Innenministerium selbst sowie wichtige Zentralen wie das Bundeskriminalamt (BKA), die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), die Cobra, die Landespolizeidirektionen sowie die Bezirkspolizeikommanden.

Diese Standorte werden gegen einen Blackout immunisiert, um Dienstbetrieb aufrecht erhalten zu können. Das betrifft etwa die Notstromversorgung und die Möglichkeit reduzierter Haustechnik. Außerdem muss die Betankung des Fuhrparks und der Notstromaggregate sichergestellt werden. Im Krisenfall soll das Schlüsselpersonal der Polizei an diesen Standorten zusammengezogen werden.

Außerdem können die Behörden und die Betreiber kritischer Infrastruktur wie die APG auf einen eigenen Kommunikationskanal zurückgreifen. “Das ist eine Funkverbindung, die wir im Krisenfall zusätzlich zu Satellitentelefonen benutzen. All das sind wichtige Bausteine für ein versorgungssicheres Österreich und sind somit Teil unseres Projekt- und Investitionsplans von rund 3,5 Milliarden Euro bis 2032 für ein nachhaltiges und sicheres Stromsystem”, sagte APG-Vorstand Gerhard Christiner.