Was bedeutet ein Blackout für den Öffentlichen Verkehr? Die Wiener Linien haben jetzt ihren Plan für den Fall der Fälle vorgestellt und der zeigt, dass sie gut auf einen Blackout vorbereitet sind. Freilich, wenn der Strom längerfristig ausfällt, werden auch keine U-Bahnen mehr fahren. Konkret geht es daher um die praktische Abwicklung, wenn Fahrgäste im laufenden Betrieb von einem Blackout überrascht werden. “Die Wiener Linien haben wegen ihrer wichtigen Aufgabe für die Stadt eine hohe Priorität. Die Öffis würden so lange wie möglich mit Strom versorgt werden, um den Betrieb noch geordnet einstellen- bzw. auf den Notbetrieb umstellen zu können”, sagte der stellvertretender Abteilungsleiter Elektro- und Maschinentechnik bei den Wiener Linien, Ronald Samer. Die Wiener Linien verfügen außerdem über eine eigene Energieleitstelle.

Aufzüge fahren noch automatisch bis zur nächsten Ebene

Und so sieht das Szenario aus, wenn der Strom plötzlich unterbrochen wird: Das Überwachungssystem der Energieleitstelle startet automatisch die 20 Notstrom-Aggregate – ein weiteres wird gerade zusätzlich neu errichtet. Das bedeutet, dass Beleuchtung, Nachrichten- und Signaltechnik und Durchsagen der Leitstelle weiterhin funktionieren werden. Fahrgäste, die sich zum Zeitpunkt eines Balckouts gerade an einer Station befinden, können dort ganz normal aussteigen und müssen dann zu Fuß oder mit einem Auto weiterfahren. Geplant ist zudem, dass auch die anderen Züge auf freier Strecke noch die nächste Station anfahren – entweder mit der Hilfe von Notstrom oder sie rollen langsam bis zum nächsten Ziel.

Die Aufzüge fahren jedenfalls noch zur nächsten Ebene, öffnen automatisch ihre Türen und lassen dann die Fahrgäste dort aussteigen. Die Stationsbeleuchtung bleibt ebenfalls erhalten. “Dadurch können die Personen sicher aus den U-Bahn-Stationen begleitet und anschließend geschlossen werden”, führte Samer dazu aus.

Busse fahren im Notbetrieb

Über die Aggregate können die Stationen und  Tunnelanlagen bis zu drei Tage notdürftig mit Strom versorgt werden. Auch Straßenbahnhöfe und Busgaragen sind mit Notstrom-Aggregaten ausgerüstet. Notstrom-Aggregate sorgen dafür, dass die Busse weiterhin betankt werden können, damit zumindest ein Notbetrieb angeboten werden kann.