Sie war auch in diesem Jahr omnipräsent und spaltet die Gemüter: Die Rede ist von Klima-Aktivistin Greta Thunberg. “Politico” hat sie heuer mit dem “blah blah blah”-Preis ausgezeichnet in Anlehnung an ihre Rede im Vorfeld der UN-Klimakonferenz in Glasgow. “Als Greta vor einigen Jahren zum ersten Mal die Weltbühne betrat, war sie originell und ergreifend zugleich”, bilanziert das Magazin über die mittlerweile 18-jährige Schwedin. “Jetzt, wo Greta selbst erwachsen ist, ist es an der Zeit, dass auch sie gewisse Lektionen lernt und erwachsen wird.”

Erst Märchen, dann Netflix-Serie

Und auch ein Österreicher findet sich unter den Preisträgern: Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz. Er erhält den “Frank Underwood-Preis für schmutzige Politik” in Anlehnung an die Hauptfigur der Netflix-Serie “House of Cards”: “Als Sebastian Kurz im zarten Alter von 30 Jahren österreichischer Bundeskanzler wurde, glich sein Erfolg einem politischen Märchen. Heutzutage aber eher einer Netflix-Serie”, begründet das Magazin seine Entscheidung mit einem Augenzwinkern.

Peinlich: Journalisten verwechseln Kurz mit Strache

Für viel Debatten in sozialen Netzwerken sorgt derzeit zudem eine Platzierung von Kurz im OCCRP-Ranking der korruptesten Personen des Jahres, das regelmäßig von einer Jury veröffentlicht wird, der auch investigative Journalisten angehören. Wie ernstzunehmend deren Expertise aber tatsächlich ist, ist fraglich, denn in der Begründung für den Einzug des Ex-Bundeskanzlers auf der Liste der Finalisten verwechseln sie ihn ganz offensichtlich mit Ex-FPÖ-Chef HC Strache: “Kurz war einer der Anführer der österreichischen Partei FPÖ, deren Mitglieder in einem Undercover-Video erwischt wurden, in dem einer Person, die sich als Verwandter eines russischen Geschäftsmannes ausgab, Regierungsverträge im Austausch für positive Berichterstattung versprochen wurden”, heißt es in der Begründung der Jury.