Es ist zum Schmunzeln, hinterlässt jedoch einen bitteren Nachgeschmack und den Personenschützern von Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) dürfte das Lachen längst vergangen sein. Die Beamten des Bundeskriminalamtes müssen wegen der peinlichen Blamage am Frankfurter Flughafen mit ernsten beruflichen Konsequenzen rechnen. Dort gelang es einem Fremden, den deutschen Regierungschef jovial am Rollfeld per Handschlag zu begrüßen und ihn innig zu umarmen. Seine Security schaute nur verdattert zu.

Wie konnte das bei dem Sicherheitsaufwand passieren? Ziemlich einfach, der Fremde hatte sich mit seinem Auto schlicht in den Begleit-Konvoi des Kanzlers eingeordnet und war quasi unter Aufsicht mit aufs Rollfeld gefahren. Das fiel niemandem auf, obwohl das Kennzeichen des Pkw nicht einmal zugelassen war.

An der Sicherheitsschleuse salutierten sie dem Fremden

Mit Begleitschutz schaffte es der Scholz-Fan auch durch die Sicherheitsschleuse des Flughafens. Die Security-Kräfte sollen noch freundlich salutiert haben. Erst als der Unbekannte den Kanzler, der von einer Jubiläumsveranstaltung der Europäischen Zentralbank (EZB) gekommen war, herzlich umarmte, dämmerte es den herumstehenden Polizisten. Sie nahmen den Fremden fest.

Olaf Scholz reagierte wie immer äußerst gefasst. Doch inzwischen dürfte auch dem Kanzler klar geworden sein, was hätte passieren können. Ein ehemaliger Angehöriger der Eliteeinheit GSG 9 sprach von einem “unbegreiflichen Versagen”: “Dieser Vorgang muss bei Polizei und Bundeskriminalamt Konsequenzen haben”, forderte er.