Als die Polizei in der Nacht von Freitag auf Samstag die Türe von K.s Dachgeschoss-Wohnung in Zagreb aufbricht, ist es bereits zu spät für seine drei Kinder. Stunden zuvor soll sie ihr eigener Vater, ein in Kroatien lebender Geschäftsmann aus Wien, mit seinen eigenen Händen erwürgt haben: Erst die beiden Zwillinge (7) im Schlafzimmer, dann den Jüngsten (3) im Wohnzimmer. Seine Leiche fanden die Ermittler umringt von Spielsachen. Offenbar hat er gewartet, bis die Kinder abends eingeschlafen waren, um sie dann der Reihe nach zu töten.

Anschließend setzte sich Harald K. an seinen Computer und verfasste auf englisch einen Abschiedsbrief, den er auf seinem Facebook-Profil veröffentlichte. Dort schreibt er von massiven finanziellen Problemen, außerdem habe er die Trennung von seiner Lebensgefährtin nicht überwunden. Brisant: Der 56-Jährige erwähnt seine Kinder darin mit keiner Silbe, obwohl er in der Vergangenheit oft Fotos von ihnen in dem sozialen Netzwerk veröffentlicht hat: Beim Zoo-Besuch, beim Grillen auf dem Balkon oder beim Kuchenbacken. Stattdessen attackierte er in dem Schreiben seine kroatische Ex-Frau, eine Event-Managerin. Er macht sie dafür verantwortlich, dass sich seine neue Partnerin von ihm getrennt habe. Angeblich weil sich die beiden Frauen nicht verstanden hätten. Mussten die Kinder also sterben, weil er ihr die Schuld an seinem Unglück gegeben hat?

K. soll seine Kinder zuletzt "gehasst" haben

Wie ein Bekannter von K. gegenüber “heute.at” berichtet, habe er sich zuletzt zunehmend von seinen Kindern distanziert. Er habe die Vaterschaft angezweifelt und die Kleinen am Schluss regelrecht “gehasst”. In sozialen Medien präsentierte K. sich aber stets als vorbildlicher Vater. Dort berichtete er aber auch von einem Krankenhausaufenthalt von vor zwei Jahren. Offenbar litt er immer wieder an schweren Depressionen. Dass er seinen eigenen Suizid-Versuch überlebt hat, verdankt er nur dem raschen Handeln eines Facebook-Freundes, der nachdem er dort den Abschiedsbrief las, sofort die Polizei alarmierte. Sie fand K. schließlich bewusstlos bei seinen toten Kindern. Er wird derzeit im Krankenhaus behandelt.

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