Im Grazer Straflandesgericht hat es am Montagvormittag in Zusammenhang mit einem Jihadisten-Prozess eine Bombendrohung gegeben. Die Verhandlung wurde unterbrochen, der Saal geräumt und von einem Spezialteam durchsucht. Es könnte sich bei den Tätern um Sympathisanten des angeklagten Islamistenpredigers handeln, vermutete man seitens des Gerichts. Eine weitere Drohung langte in St. Pölten ein, berichtete die “Kleine Zeitung” online. Laut Gerichtssprecherin Barbara Schwarz habe es österreichweit Drohungen gegeben, was das Justizministerium auf APA-Anfrage zunächst nicht bestätigte.

Mirsad O. radikalisierte zahlreiche Anhänger

Angeklagt sind neben dem serbisch-stämmigen Hassprediger Mirsad O. auch der Obmann der Taqwa-Moschee in Graz, der Kassier des Taqwa-Vereins sowie eine Frau. Der Prozess wird bereits zum 3. Mal neu verhandelt.  Die Angeklagten sollen mehrere Familien angeworben und ihre Reise zum Islamischen Staat nach Syrien organisiert haben. Der Anklagepunkt “staatsfeindliche Verbindung” musste nach einer teilweisen Urteilsaufhebung im Juli 2021 neu verhandelt werden, die Verurteilungen in Bezug auf terroristische Vereinigung und kriminelle Organisation sind rechtskräftig. Auch die Strafen wurden deutlich erhöht: Beim Prediger waren es nun acht statt bisher fünf Jahre, der Vereinskassier bekam sieben Jahre, der Obmann sechs Jahre, und bei der Frau des Kassiers verdoppelte sich die Strafe von drei auf sechs Jahre.