Beim Strafprozess im Londoner Crown Court haben die Geschworenen die Tennislegende Boris Becker in mehreren Anklagepunkten schuldig gesprochen. Becker hat seinem Insolvenzverwalter Mark Ford Teile seines Vermögens vorenthalten – zu diesem Schluss kam die Jury. Nun droht Becker eine Haftstrafe. Am 29. April soll das Strafmaß endgültig verkündet werden.

Becker weist Vorwürfe zurück

Am 21. Juni 2017 war der ehemalige Tennisprofi gerichtlich für zahlungsunfähig erklärt worden. Er wurde in vier von 24 Anklagepunkten vorgeworfen, seinen Besitz nicht offengelegt zu haben. Konkret ging es um Konten und Immobilien, sowie mehrere Trophäen.

Der einstige Ausnahmesportler weist die Vorwürfe gegen ihn bis heute strikt zurück. Finanzielle Fragen habe er stets seinen Beratern überlassen. Sein Anwalt Jonathan Laidlaw war es, der ihn als naiv und faul darstellte. Auch sei Becker nicht rechtzeitig über unbedingt notwendige Schritte nach seiner Insolvenz informiert worden.

Staatsanwältin schenkte ihm keinen Glauben

Die Staatsanwältin Rebecca Chalkley glaubte seinen Aussagen nicht. Um Geld dem Insolvenzverwalter zu entziehen, habe es Becker vorsätzlich auf andere Konten überwiesen, erklärte sie im Verfahren. Darüber hinaus habe er gewusst, dass er als Eigentümer einiger Immobilien eingetragen war.