Kinder, wie die Zeit vergeht: Es ist tatsächlich schon ein volles Jahrzehnt her, dass Pop-Ikone Lady Gaga ihr zweites Album “Born This Way” veröffentlicht hat. Und obwohl einiges an Zeit seit dem Release vergangen ist, ist ihr Hitalbum (“Born This Way” stieg in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Großbritannien und den USA auf Platz 1 der Charts und hielt sich in diesen Ländern mehr als 30 Wochen lang in den Top 100) aktueller denn je. Denn viele der ikonischen Songs des Albums, allen voran der namensgebenden Titel “Born this way”, sind zu Hymnen für all jene geworden, die sich  anders, allein, unverstanden, ausgeschlossen oder gar verstoßen fühlen.

Besonders für die LGBTQ+-Community ist Lady Gaga im Laufe ihrer Karriere zur absoluten Ikone aufgestiegen. Da verwundert es nicht, dass die Oscar-Preisträgerin (für den Song “Shallow” aus “A Star is Born”) zum ersten großen runden Jubiläum ihres Hitalbums eine Neuauflage als digitale Special Edition veröffentlicht. Mit dabei: ein starkes Statement für die LGBTQ+-Community, dass mit dem bewusst im “Pride Month” Juni gewählten Veröffentlichungsdatum, dem 25. Juni, erst beginnt.

Wie bereits erwähnt ist ja bereits der Titelsong “Born This Way” eine Hymne für Akzeptanz und Selbstliebe. Sich selbst so zu lieben wie man ist ist für viele Menschen ungeachtet ihrer Sexualität ein langer, steiniger Weg – aber Gaga macht hier Mut und sendet mit ihrem Song  eine starke Message aus: “Ich bin auf meine Art wunderschön, denn Gott macht keine Fehler”, und weiter: “Ich bin auf dem richtigen Weg, ich wurde so geboren.”

Als der Song im Jahr 2011 veröffentlicht wurde, galten diese Worte ihren eigenen Kritikern genauso wie allen, die an sich zweifeln und mit Unsicherheiten kämpfen. Dass sich Gaga dann von einer LGBTQ- Galionsfigur zur regelrechten Diversity-Aktivistin entwickelt hat, war dann schon ein logischer nächster Schritt.

Lady Gaga engagiert sich seit Jahren für die LGBTQ+-Community, für die sie eine Ikone istInstagram / Lady Gaga

Alle Stimmen des Regenbogens: LGBTQ+ Stars am Mikro

Auf “Born This Way: The Tenth Anniversary” sind neben den 14 Originaltiteln des Original-Albums auch sechs Songs mit neu interpretierten Versionen zu finden. Dazu gehören “Born This Way” von Orville Peck, “Judas” von Big Freedia, “Marry The Night” von Kylie Minogue, “The Edge of Glory” von Years & Years, “Yoü and I” von Ben Platt (27) sowie “Highway Unicorn (Road To Love)” von The Highwomen feat. Brittney Spencer und Madeline Edwards.

Der Kanadier Orville Peck zeigt ähnlich wie die Franzosen von “Daft Punk” nie sein Gesicht, es ist stets von einer Fransenmaske verhüllt und hat seine wahre Identität bislang noch nicht preisgegeben. Der homosexuelle Künstler tritt für die Rechte der LGBTQ-Community besonders in der Countrymusik ein. Auch US-Rapperin Big Freedia erhebt auf Gaga “Born this way”-Neuauflage ihre Stimme: Big Freedia definiert sich zwar als homosexueller Mann, liebt laut eigenen Angaben aber “ihre” feminine Seite, weshalb sie sich lieber mit dem weiblichen Pronomen “sie/ihr” ansprechen lässt.

Eine der größten LGBTQ+ Ikonen, die Lady Gaga auf “Born This Way – 10 Years” zu Gesang kommen lässt, ist zweifellos Kylie Minogue. Der australische Popstar ist selbst zwar heterosexuell, gilt in der LGBTQ+ Szene aber schon seit Jahrzehnten als Ikone: Einerseits, weil sie immer wieder betonte,  dass sie die sexuelle Einstellung eines Menschen niemals in Frage stellen würde, andererseits, weil sie im Jahr 2016 in einem Tweet klarstellte, dass sie ihren damaligen Verlobten Joshua Sasse erst heiraten wolle, wenn es die Ehe für alle gebe. Und tatsächlich: ein Jahr später wurde die Ehe für alle in Minogues Heimatland Australien beschlossen, doch sie kam leider nicht dazu, “Ja” zu sagen – ihre Beziehung endete im selben Jahr.

Weitere Stars auf Lady Gagas großem Jubiläumsalbum sind Years & Years ( das Musikprojekt des offen homosexuellen britischen Künstlers Olly Alexander, der sich  mit Kampagnen zu Safer Sex, HIV-Tests und Initiativen gegen Mobbing für die LGBTQ-Community einsetzt), “Pitch Perfect”-Schauspieler Ben Platt (singt “Yoü and I”) und der Song “Highway Unicorn (Road To Love)” wird von der Gruppe The Highwomen feat. Brittney Spencer und Madeline Edwards neu interpretiert. The vier “Highwomen” machen sogenannte queere Countrymusik und kehren in ihren Songs oft Geschlechterrollen um. Die Singer-Songwriterinnen Brittney Spencer und Madeline Edwards setzen sich ebenfalls stark für die LGBTQ-Community ein.