Nachdem sich im Zuge des Krieges im Nahen Osten antisemitische Vorfälle auf der Straße und im Internet gehäuft haben, sind Innen- und Integrationsministerium sowie die die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) aktiv geworden, wie der eXXpress erfahren hat. Freitagvormittag besprechen die Minister Karl Nehammer und Susanne Raab gemeinsam mit IKG-Präsident Oskar Deutsch die angespannte Situation in einer eigens einberufenen Krisenkonferenz.

Islamisten brüllten antisemitischen Slogan

Kürzlich hatten sich etwa die “Jüdischen österreichischen HochschülerInnen” zu Wort gemeldet und auf “massive antisemitische Sprechchöre” bei der Anti-Israel-Demo am 12. Mai in Wien aufmerksam gemacht – der eXXpress berichtete. Unter anderem war der von Islamisten gerne verwendete Sprechchor “Chaibar, Chaibar, oh ihr Juden! Mohammeds Heer kommt bald wieder!“ (im Original: “Chaibar, Chaibar, ya yahud, dschaisch Mohammed saya’ud”) zu hören. Damit wird auf die Schlacht von Chaibar im Jahr 628 verwiesen. Bei ihr kämpften der Prophet Mohammed und seine Anhänger gegen die in der Oase Chaibar lebenden Juden. Nachdem sämtliche Juden damals massakriert wurden, mussten sie sich ergeben und künftig als benachteiligte Dhimmis unter islamischer Herrschaft leben.

Nicht zum ersten Mal fielen solche Sprüche bei einer Anti-Israel-Demo. Diese Parole war bereits auf  Demonstrationen in Deutschland zu hören, so etwa im Herbst 2017 nach der Anerkennung von Jerusalem als Israels Hauptstadt durch die USA. Auch die Terrororganisation Hisbollah nennt eine iranische Importrakete, mit der sie Israel wiederholt angegriffen hat, “Khaibar-1”. Ebenso betrat einer der Attentäter des Terroranschlags von Bali den Gerichtssaal mit diesem Ruf.