Nach Deutschland melden auch Österreich und Tschechien reduzierte Gaslieferungen aus Russland. Ein Sprecher des heimischen Öl- und Gaskonzerns OMV sagte, der russische Lieferant Gazprom habe über eine Reduzierung informiert. “Wir werden diese Mengen, sofern aufgrund des geringeren Gasbedarfs überhaupt notwendig, durch Speichermengen und Mengen vom Spotmarkt ersetzen. Die Versorgung unserer Kunden ist derzeit sichergestellt.”

Auch Tschechen bekommen weniger

Auch ein Sprecher des tschechischen Versorgers CEZ sagte am Donnerstag ebenfalls, es gebe Einschränkungen, die mit technischen Problemen zusammenhingen. Gazprom hatte diese Woche bereits zwei Tage lang Gaslieferungen nach Deutschland zurückgefahren und zur Begründung auf Verzögerungen bei der Reparatur von Gas-Kompressoren verwiesen.

Gewessler wird genau beobachten

Das heimische Klimaministerium will die Situation in Österreich jedenfalls genau beobachten. “Wir überwachen die Situation und sind mit der OMV in engem Austausch”, hieß es in einer Stellungnahme. “Zur Stunde gibt es keine Anzeichen für einen Lieferstopp, wir sind aber auf alle Szenarien vorbereitet.”

Wo bleibt der Notfallplan?

Das Warten auf einen Notfallplan der Ministerin geht unterdessen weiter. Dabei wäre dieser anhand der Daten der Gas-Infrastruktur-Beobachter “AGSI” dringend nötig. Österreichs Gastanks sind derzeit zu 39,9 Prozent gefüllt. Um durch einen durchschnittlichen Winter zu kommen, wären 80 Prozent nötig!

Deutsche Regierung sponsert Tochterfirma von Putins Gazprom mit 9 Milliarden Euro.

Interessant auch: Die Regierung in Berlin will das Gasunternehmen Gazprom Germania – eine Tochter von Putins Gazprom – mit einem Milliardenbetrag stützen, um eine Insolvenz zu verhindern. Damit solle die Versorgungssicherheit in Deutschland gewährleistet werden, berichtet die FAZ. Es bleibt länger als geplant unter Treuhandverwaltung des Bundes und wird mit einem milliardenschweren Kredit gestützt.

Die Treuhandverwaltung werde über die bisherige Frist vom 30. September 2022 hinaus verlängert, teilte das Bundespresseamt mit. Außerdem erhalte das Unternehmen KfW-Darlehen – damit „wendet die Bundesregierung eine Insolvenz ab und verhindert einen Kaskadeneffekt im Markt“. Es geht um neun bis zehn Milliarden Euro, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Regierungskreisen erfuhr.

Die Pipeline-Strecken aus Russland.