Schon seit Tagen bezweifelten bisher internationale Militärexperten die Richtigkeit der von der ukrainischen Regierung veröffentlichten Verlustzahlen: Es schien kaum möglich, dass seit Beginn der russischen Invasion lediglich 1300 Verteidiger gefallen sein sollen. Zeitgleich lieferte das ukrainische Verteidigungsministerium aber stets neue Daten über die Ausfälle bei der russischen Armee. Aktuell sollen laut Kiew bereits 20.000 russische Soldaten in den sieben Wochen Krieg tot oder schwer verletzt worden sein.

Gealtert: Wolodymyr Selenskyj (44), der Präsident der Ukraine, im CNN-Interview

Selenskyj: Bereits 13.000 ukrainische Soldaten kampfunfähig

Jetzt überraschte aber der ukrainische Präsident selbst in einem aktuellen Interview mit CNN mit neuen, wesentlich höheren Verlustzahlen der ukrainischen Armee. So sagte Wolodymyr Selenskyj: Seit beginn der Invasion wären bereits 3000 ukrainische Soldaten getötet worden – das ist fast das Dreifache der bisherigen Angaben.

Und Selenskyj berichtet auch davon, dass “10.000 ukrainische Soldaten bereits verletzt worden sind” und deshalb für den weiteren Einsatz ausfallen. Der Präsident sagte dazu: “Es ist schwierig, schon jetzt zu sagen, wieviele dieser Verletzten überleben werden.” Das heißt: Die Zahl der Toten in den ukrainischen Streitkräften wird noch deutlich steigen.

Diese neue, zumindest etwas glaubwürdigere Kommunikation dürfte jetzt absolut im politischen Interesse Kiews sein: Der Präsident zeigt den NATO- und EU-Staaten, dass die Lage für die Ukraine wirklich sehr, sehr ernst ist – und er noch mehr der geforderten Waffensysteme und Finanzhilfen erhält.

Die Ukraine veröffentlicht auch täglich die aktuellsten Verlustzahlen der russischen Armee
Für besonders hohe Verluste sorgte der Häuserkampf in Mariupol