Um 17 Uhr startete eine unangemeldete Kundgebung vor dem Kanzleramt. Möglicherweise steckt die Antiimperialistische Koordination (AIK) dahinter, ein Zusammenschluss verschiedener linksextremer Gruppen. Sie hatte auf ihrer Homepage zu einer “Mahnwache” am Sonntagnachmittag vor dem Bundeskanzleramt aufgerufen.

Zwischen 17 und 18 Uhr versammelten sich vorwiegend junge, arabischstämmige Männer vor Ort. Personen der extremen Linken sollen auch dabei sein. Unter dem Applaus der Menge wurde schließlich die Palästina-Flagge gehisst. Die Menschenmenge ist permanent angewachsen, ebenso auch die Anzahl der Polizeiwagen vor Ort.

Die Polizei wies via Lautsprecher auf die Einhaltung der Abstandsregeln sowie auf das Tragen eines Mundnasenschutzes hin.

Die AIK hat auf ihrer Homepage zuvor das Hissen der israelischen Flagge auf dem Bundeskanzleramt als “Unterstützung für eine für extreme Gewaltausübung bekannte Kriegspartei und Besatzungsmacht” bezeichnet. Attackiert wurde die Regierung auch dafür, dass sie “Proteste gegen Vertreibung” und für “einen gerechten Frieden” verbiete. Die auf der Demo am Mittwoch dokumentierten antisemitischen Übergriffe wurden von der AIK bestritten.

Bis 18:30 Uhr ist die Menschenmenge wieder geschrumpft, einige Polizeiautos verlassen den Ort. Die Veranstaltung scheint sich langsam aufzulösen.

Es dürfte nicht die einzige unangemeldete Anti-Israel-Demo im deutschsprachigen Raum zu sein. Auch in Duisburg soll es zu einer Kundgebung gekommen sein.