Bei Strom-Engpässen soll es Netzbetreibern in Deutschland künftig möglich sein, die Stromversorgung von Wallboxen (sprich E-Auto-Ladegeräten), Wärmepumpen und Batteriespeichern zeitlich unbegrenzt zu drosseln. Das will die deutsche Regierung von Olaf Scholz (SPD) jetzt gesetzlich durchsetzen.

Verbraucherschützern sowie der Auto- und Heizungsindustrie in Deutschland geht der Regierungsplan gegen den Strich. Sie machen dagegen mobil.

Wärmepumpen sind von der Stromversorgung abhängig

Die Regierung gefährde die Energiewende in Deutschland

„Überzogen und einseitig“ seien die geplanten Eingriffsrechte für die lokalen Netzbetreiber, heißt es in einem offenen Brief an den Präsidenten der Bundesnetzagentur, Klaus Müller. Zu befürchten seien „erhebliche Einschränkungen für die Verbraucher“. Unterzeichnet haben die Präsidenten und Geschäftsführer der Bundesverbände der Verbraucherzentralen (vzbv), der Automobilindustrie (VDA), der Wärmepumpen-Branche (BWP) und der Neuen Energieanbieter (bne).

Die Regierung Scholz gefährde die Grundlagen der Energiewende, warnen die Verbände. „Haushalte mit E-Autos und Wärmepumpen wären mit erheblichen Unsicherheiten konfrontiert“, heißt es in dem offenen Brief: „Eine wichtige Voraussetzung für den Einbau von Wärmepumpen und Wallboxen wäre nicht mehr gegeben.“

Auch Batteriespeicher wären betroffen

Kaufzurückhaltung bei Wärmepumpen und E-Autos?

Eine Kaufzurückhaltung bei Elektroautos und Wärmepumpen wäre für die Energiewendeziele der Bundesregierung tatsächlich wohl verheerend. Schließlich sieht ihr Plan vor, die Zahl der verbauten Wärmepumpen in den nächsten sieben Jahren auf sechs Millionen zu verfünffachen und die Zahl der Elektroautos im selben Zeitraum auf 15 Millionen zu verfünfzehnfachen.

Beide Produkte – sowohl Wärmepumpen als auch Elektroautos – sind aktuell in der Anschaffung deutlich teurer als ihre mit fossilen Brennstoffen betriebenen Vorgänger.