So deutlich, dass er mit einem brisanten Satz ein Phänomen anspricht, die in Deutschland häufig negiert wird: „Nicht Messer sind das Problem, sondern die Personen, die damit herumlaufen. In der Mehrzahl der Fälle sind dies Flüchtlinge, in der Mehrzahl der Taten stehen islamistische Motive dahinter“, schreibt Merz bei X.

Fakt ist: Nicht-deutsche Tatverdächtige sind bei Angriffen mit Messern sehr stark überrepräsentiert im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Bevölkerung. Um den Faktor 6 etwa im Bereich der Bundespolizei, wie Dr. Dieter Romann, der Präsident der Bundespolizei, kürzlich öffentlich erklärt hatte. Schaut man tiefer in die Statistiken, fällt auf, dass junge Männer aus den Haupt-Asyl-Herkunftsländern Afghanistan und Syrien noch viel stärker überrepräsentiert sind beim Thema Messergewalt – zwei Länder, die zu großen Teilen islamistisch geprägt sind.

Phänomen nicht dokumentiert

Heißt: Merz spricht ein existierendes Phänomen an, das aus islamistisch geprägten, gewalttätigen Gesellschaften Messergewalt nach Deutschland eingewandert ist. Dass es sich bei der Mehrzahl der Fälle tatsächlich um islamistische Motive handelt, ist durch die polizeiliche Statistik nicht gedeckt, weil dieses Phänomen offensichtlich nicht wirklich dokumentiert wird.

Das Motiv „Islamismus“ wird meist nur bei als politisch motiviert eingestuften Straftaten in Betracht gezogen wird.

Kommt ein Messer in einer Auseinandersetzung durch einen Asyl-Bewerber aus Syrien oder Afghanistan zum Einsatz, wird die kulturelle Prägung im islamistischen Herkunftsland, in dem bewaffnete Auseinandersetzungen an der Tagesordnung sind, oft nicht in die Motivlage miteinbezogen. Auch nicht, wenn sich Gewalt gegen Frauen oder Homosexuelle richtet, obwohl beide Gruppen in den genannten Herkunftsländern als minderwertig gelten und Homosexualität gar unter Strafe steht.

Dass die Prägung im islamistischen Herkunftsland jedoch die Einstellung zu Konfliktlösung, Gewalt und dem Umgang mit Andersdenkenden beeinflussen kann, hat der CDU-Chef mit seinem brisanten Satz wohl zum Ausdruck bringen wollen.