Eine Analyse von MailOnline zufolge ist Covid in Großbritannien weniger tödlich als die Grippe. Dafür gibt es demnach vor allem zwei Gründen: die milde Omikron-Variante und die bereits sehr hohe Immunitätsrate.

Einer von 3300 Omikron-Infizierten stirbt

Gemäß den Zahlen der Regierung hatte das Virus eine Sterblichkeitsrate von etwa 0,2 Prozent hatte, bevor der ultra-übertragbare Omikron-Stamm die Bühne betrat. Seitdem ist die Sterblichkeitsrate um das Siebenfache auf nur noch 0,03 Prozent gesunken. Mit anderen Worten: Einer von 3300 Infizierten stirbt.

Zum Vergleich: Bei der saisonalen Grippe liegt die Sterblichkeitsrate zwischen 0,01 und 0,05 Prozent, was darauf hindeutet, dass die beiden Viren heute eine ähnlich hohe Bedrohung darstellen.

Corona werde bald eine normale Atemwegserkrankung sein, meinen Wissenschaftlergetty

Deutlich mehr Infektionen als bei Delta, aber gleich viele Todesfälle

Als im Vereinigten Königreich Anfang September noch schätzungsweise 52.000 Neuinfektionen pro Tag stattfanden – damals war noch die Delta-Variante vorherrschend – wurden zwei Wochen später durchschnittlich 110 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert. Dies entsprach einem Verhältnis von Infektionen zu Todesfällen von etwa 0,2 Prozent, d. h. eine von 500 Infektionen führte zu einem Todesfall.

Auf dem Höhepunkt der Omikron-Welle wurden 190.000 Corona-Fälle pro Tag verzeichnet – also fast drei Mal so viele –, zwei Wochen später starben aber nur etwa 120 Menschen am Virus (0,06 Prozent).

Covid bald eine weitere Atemwegserkrankung

Professor Paul Hunter, ein Experte für Infektionskrankheiten von der University of East Anglia, sagte gegenüber MailOnline, dass Covid sogar weniger tödlich sein könnte als die Grippe. Allerdings könnte eine andere Variante das wieder umkehre, warnte er.

Professor Robert Dingwall, ein Soziologe an der Nottingham Trent University, spricht von einem “Übergang” im Vereinigten Königreich zu einer Welt, in der Covid nur eine weitere Atemwegserkrankung sei. Obwohl die Zahl der Covid-Aufnahmen im staatlichen Gesundheitsdienst auf dem Höhepunkt der Welle auf rund 2500 pro Tag anstiegen ist, handelte es sich bei einem großen Teil davon um “zufällige” Fälle. Die Zahl der Intensivpatienten stieg kaum an, und die Zahl der Todesfälle blieb weit unter den Werten, die in schweren Grippewintern zu beobachten sind.

Die Wissenschaftler führen dies auf den Aufbau einer Immunität nach wiederholten Viruswellen, die Einführung des Impfstoffs und die vergleichsweise milde Omikron-Variante zurück. Die britischen Minister sind daher zuversichtlich und haben alle Corona-Beschränkungen gelockert. Nun trete man in eine neue Phase des “Lebens mit Covid” ein.