Finanzminister Magnus Brunner ist seit drei Jahren der erste Regierungsvertreter Österreichs, der Japan, das mit 125 Millionen Einwohnern elftgrößte Land der Welt, besucht. Während Österreich mit einer Inflationsrate im knapp zweistelligen Bereich zu kämpfen hat, liegt diese in Japan zwar höher als gewohnt, aber immerhin “nur” bei drei Prozent. Japan spüre grundsätzlich jedoch auch die steigenden Preise und auch der Krieg in der Ukraine und die damit gestiegenen Energiepreise sind nicht spurlos an ihnen vorübergegangen, sagte Finanzminister Suzuki. Auch sei es zu Lieferkettenproblemen aufgrund der Pandemie und den in Japan sehr strengen Corona-Regeln gekommen.

"Erleben höchste Inflationsrate seit Jahrzehnten"

“Auch Japan spürt die Folgen des globalen Preisanstieges. Ein Land, das jahrelang mit einer zu niedrigen Inflation zu kämpfen hatte, erlebt nun ebenfalls die höchsten Inflationsraten seit Jahrzehnten. Dennoch liegt die Inflation noch immer weit unter jenen anderen Industrienationen. Wir konnten uns vor Ort ein Bild über die Situation und die die Geld- und Fiskalpolitik der japanischen Regierung machen und uns über die geopolitische Lage aufgrund des Angriffs Russland auf die Ukraine austauschen”, sagte Finanzminister Magnus Brunner nach dem Treffen mit Finanzminister Shunichi Suzuki und Vize-Finanzminister Masato Kanda, zuständig für internationale Beziehungen.

Japan hat den größten Pensionsfonds der Welt

Japan hat in den vergangenen Jahren mit einer stark alternden Gesellschaft zu kämpfen.  In diesem Zusammenhang gab Suzuki Brunner spannende Einblicke in die Herausforderungen einer alternden Volkswirtschaft. Japans Government Pension Investment Fund (GPIF) ist mit einem verwalteten Vermögen von umgerechnet rund 1,2 Billionen Euro der größte Pensionsfonds der Welt. “Die demographische Entwicklung in Japan hat dazu geführt, dass die japanische Bevölkerung zu den ältesten der Welt gehört. Dies bringt enorme Herausforderungen für die Volkswirtschaft, sowohl für den Sozialstaat, den Arbeitsmarkt als auch für die Wachstumsdynamik. Obwohl wir in Europa und Österreich noch nicht an diesem Punkt angelangt sind, sehen wir, dass unsere Bevölkerung altert was dementsprechende Auswirkungen auf das Pensionssystem und unsere Wirtschaft hat. Wir haben uns in Japan zu den damit verbundenen Herausforderungen und dem Umgang einer Volkswirtschaft mit diesen Entwicklungen ausgetauscht”, sagte Brunner.