Mit Hochspannung wurde das Statement um 10.00 Uhr von Magnus Brunner und Leonore Gewessler erwartet. Der Finanzminister und die Umweltministerin traten gemeinsam vor die Presse, um sich zum Finanzskandal rund um die Wien Energie zu äußern. Der Energieversorger ist in finanzielle Turbulenzen geraten.  Es wird vermutetet, dass die Wien Energie wegen spekulativer Geschäfte an Energiebörsen in eine turbulente Lage gekommen ist. Erste Gespräche zwischen Brunner und Finanzstadtrat Hanke sind ohne Ergebnisse verlaufen. Im Raum sind zunächst zwei Milliarden an Soforthilfe gestanden – insgesamt sprach Brunner jedoch von einem Bedarf von sechs Milliarden Euro.

Laut dem Finanzminister haben Experten versucht, über Nacht Lösungen zu erarbeiten. “Wir haben natürlich auch klar gemacht, dass es Aufklärung bedarf. Was ist hier vorgefallen bei der Wien Energie? Vor allem geht es um die im Raum stehenden Spekulationen. Da muss es Aufklärung geben,” meinte Brunner. Allerdings sei man auf einem guten Weg, eine Lösung mit der Stadt Wien zu finden. Allerdings seien noch Detailfragen offen. Diese gilt es, im Laufe des Tages zu klären.

Gewessler: "Versorgungssicherheit steht an erste Stelle"

Auch Umweltministerin Leonore Gewessler hat sich zum Finanzskandal der Wien Energie geäußert. “Die Regierung arbeite auf Hochtouren, um einem Ansuchen der Wien Energie nach finanzieller Unterstützung Folge leisten zu können.” Es gehe um die Versorgungssicherheit der Stadt Österreichs. Es geht um zwei Millionen Kunden. Die Versorgungssicherheit stehe an erster Stelle. Auch die Umweltministerin betonte, dass man auf einem guten Weg sei. Laut Gewessler sei die Situation am Energiemarkt für alle fordernd.

Die Energieministerin führte noch weiter aus: “Wir haben derzeit die Zusage von allen Energieversorgern, dass sie keine weiteren Liquiditätsunterstützungen brauchen.” Auf Ersuchen des Ministeriums sei die E-Controll an einer Markterhebung dran, um ein strukturiertes, detailliertes Bild der gesamten finanziellen Situation im Sektor zu erhalten.

Gewessler kündigte außerdem die zeitnahe Präsentation der Strompreis-Bremse an. “Österreich ist beim Thema Strom keine Insel. Wir sind abhängig von Europa. Wir importieren mehr als wir exportieren,” erläuterte die Umweltministerin. Deswegen brauche es europäische Initiativen, um die Versorgungssicherheit sicherzustellen. Am 9. September soll es dazu einen außerordentlichen Energieminister-Rat geben.