Schottische Aktivisten haben am Samstag Milch aus Flaschen verschüttet. „Animal Rebellion“ bekannte sich zu der Kampagne in Supermärkten. Die Bewegung kämpft gegen die Lieferung von Milchprodukten. Auf Twitter teilte sie ein verstörendes Video ihrer sogenannten „Milch einschenken“-Aktion in Edinburgh. Dazu twitterte sie: „Milchgüsse finden zurzeit überall im Vereinigten Königreich statt. Alle sind besorgte Einzelpersonen, die die Regierung auffordern, uns eine lebenswerte Zukunft zu geben, eine #PlantBasedFuture (übersetzt: Zukunft auf Pflanzenbasis)“.

Beide Frauen setzten die mutwillige Zerstörung fort

Entrüstete Reaktionen in den sozialen Medien

In dem Video sind zwei Aktivistinnen zu sehen, die Milch auf dem Boden des Supermarktes schütten, während eine andere Aktivistin ein Plakat mit der Aufschrift „Zukunft auf Pflanzenbasis“ hält. Man sieht, wie ein Mann auf die beiden zugeht und sie zu ihrem Verhalten befragt.

In den sozialen Medien löste die Aktion einen Sturm der Entrüstung aus, auch unter bekennenden Veganern. Der Twitter-Nutzer Paulo Alessandro kommentierte: „Das ist ein ekelhaftes Verhalten. Irgendeine arme Reinigungskraft mit Mindestlohn wird damit beauftragt werden, dies aufzuräumen“.

Ein anderer Nutzer wies auf den Elitismus der „Tierquäler“-Aktivisten hin: „Die Menschen kämpfen ums Überleben, und ihr denkt, der beste Aktivismus sei es, Lebensmittel zu verschwenden und dann Geringverdiener euren Dreck wegmachen zu lassen. Ihr stinkt nach Elitedenken“.

Klebe-Aktionen von Schwestergruppe „Extinction Rebellion“

Es war freilich nicht die erste Aktion dieser Art. Bereits im Juli haben vegane Aktivisten von „Animal Rebellion“ im Kaufhaus Harrods Milch auf den Boden geschüttet und damit ein ähnliches Echo in den sozialen Medien hervorgerufen. Das konnte die Akteure nicht davon abhalten, diese Form des Protests fortzusetzen.

„Animal Rebellion“ ist eine Schwestergruppe von „Extinction Rebellion“, deren Klima-Protestaktionen ebenfalls regelmäßig für Aufregung sorgen. So haben sich etwa kürzlich zwei Klimaaktivisten in einer Londoner Kunstgalerie mit den Händen am Rahmen eines Gemäldes von Vincent van Gogh festgeklebt. „Wir kleben hier an diesem Gemälde – diesem wunderschönen Gemälde – weil wir Angst um unsere Zukunft haben.“, erklärt Louis McKechnie (21), einer der beiden Protagonisten.

Straßenproteste blockieren Spitalsausfahrten

In Wien wiederum hat erst am Mittwoch die Gruppierung „Letzte Generation“ im Frühverkehr am Gürtel für jede Menge Aufsehen gesorgt. Einige Aktivisten wollten sich gar auf die Fahrbahn kleben. Das konnte die Polizei gerade noch verhindern, indem sie die Störenfriede weg trug. Die Aktion verursachte einen Mega-Stau, danach trollte sich die Gruppe in die Wiener Innenstadt, wo sich einige von ihnen an eine Statue fest ketteten.

Manfred Juraczka, der dritte ÖVP-Landtagspräsidenten, fordert nun eine härtere Gangart gegen solche Akteure. Er twitterte: „Es ist hoch an der Zeit, entschieden gegen die verrückten Selbstklebenden vorzugehen, die die Wienerinnen & Wiener darin hindern, zeitgerecht zur Arbeit zu kommen, sinnlose Stau-Abgase produzieren und nicht einmal davor zurückschrecken, Spitalsausfahrten zu blockieren.“

Die Politik hat bisher keine Antwort gefunden. Im Gegenteil: Die Tier- und Klima-Aktivisten lassen sich laufend neue Protest-Aktionen einfallen. Bisherige Verurteilungen konnten sie von ihrem Aktivismus nicht abbringen. Den Schaden haben die restlichen Autofahrer, Museumsbesucher und Käufer.