Die meisten der Anwesenden waren junge Leute unter 27 Jahren, die mit dem Regiekonzept Bieitos nichts anfangen konnten. Ihre Unmutsäußerungen waren so laut, dass Staatsoperndirektor Bogdan Roščić vor Beginn des zweiten Akts auf die Bühne trat und darauf hinwies, dass die Besucher der Generalprobe Gäste seines Hauses seien und jede Missfallenskundgebung sei daher verboten sei. Reaktionen dieser Art seien eine Zumutung für die Sänger.

Dabei war es ziemlich offensichtlich, dass deren Darstellung nicht von der Kritik gemeint war: Sie wurden am Ende sogar bejubelt. Nach der allerhöchsten Ermahnung fiel der Applaus nach dem nächsten Aufzug geringer aus, einige Zuschauer verliessen sogar den Raum. Die Premiere der Neuproduktion findet am Gründonnerstag statt mit Andreas Schager und Martina Serafin in den Hauptrollen, und unter der musikalischen Leitung von Philippe Jordan.

Brachiales Regietheater als Programm

Calixto Bieito gilt durch expressiv-gewalttätig zugespitzten oder bewusst sexualisierten Operninszenierungen als “Skandalregisseur”, der sich erstmals – gemeinsam mit seiner Bühnenbildnerin Rebecca Ringst – mit diesem Schlüsselwerk der Romantik auseinandersetzt.

Öffentliche Generalproben sind an vielen Theatern und Opern üblich, allerdings wird im Anschluss von Applaus abgesehen.

Nichts erinnert bei der Neuproduktion hier an Irland oder Cornwall, dem Ort der Handlung.Staatsoper Wien

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