Er ist mit der Gesamtsituation unzufrieden. Die Debatte um den “Winnetou” hat auch der deutsche Komiker und Filmemacher Bully Herbig erreicht. “Das nimmt einem ein bisschen die Unschuld. Und die Freiheit“, sagte er in einer Talkshow. Nicht ohne hinzuzufügen: „Ich finde gewisse Entwicklungen total richtig. Dass man über Dinge spricht, die man heute vielleicht so nicht mehr sagen würde wie vor 20 Jahren, da habe ich absolut Verständnis für”.

"Irgendwann kommt ein Katalog, über wen man Witze machen darf und über wen nicht"

Generell sei es heute sehr viel schwieriger, Komödien zu drehen, als noch zu Zeiten der „Bullyparade“, so der Herbig. Und er führte aus: „Weil man den Leuten inzwischen viel schneller auf die Füße tritt. Wir haben damals nach der Philosophie gelebt, wenn wir diejenigen zum Lachen bringen, die wir auf den Arm nehmen, haben wir alles richtig gemacht. Heute ist es dahingehend schwierig, dass, wenn mir jemand das Totschlagargument entgegenschleudert ‚Du hast meine Gefühle verletzt‘”.

Auf die Freiheit der Kunst sieht Herbig dunkle Zeiten zukommen. „Wenn es dann irgendwann mal einen Katalog gibt, in dem steht, über die Person darfst du Witze machen, über diesen Menschen oder Kulturkreis aber nicht, dann kommst du in so ein Fahrwasser. Also ich hätte dann keinen Spaß mehr daran. Und ich sehe, wenn in so eine Richtung weiter galoppiert wird, sehr dunkle Zeiten auf uns zukommen. Dann wird es irgendwann Leute geben, die sagen, ‚Ich mache keine Komödien mehr, das ist mir zu heiß‘.“

„Der Schuh des Manitu“, der im Jahr 2001 die „Winnetou“-Verfilmungen der 1960er Jahre parodierte lockte rund 12 Millionen Zuschauer in die Kinos und zählt auch 20 Jahre später noch zu den erfolgreichsten deutschen Filmen.