Nehammer zeigt sich im Gespräch sehr froh über ein “ordentliches Paket”, das der Koalition nun gelungen sei. Es bestehe aus zwei Stufen: Sofortmaßnahmen und strukturellen Maßnahmen. Die ersten Direktzahlungen werden im August erfolgen, darunter die zweite Kinderbeihilfe, zusätzlich zur normalen Kinderbeihilfe von immerhin 180 Euro – auch das mehr als sonst üblich. Der Grund: “Der Schulstand steht bevor. Familien mit geringerem Einkommen brauchen jetzt Hilfe.

Massive Entlastung der Familien

Im Oktober erwartet die Österreicher der Klima- und Antiteuerungs-Bonus, in Summe 500 Euro pro Kopf im Haushalt. Familien dürfen sich darüber hinaus über 250 Euro pro Kind freuen. “Das ist eine gestaffelte Vorgangsweise”, sagt Nehammer. Eine weitere Maßnahme ist der Familienbonus, der von 1500 auf 2000 Euro erhört wird. “Das sind somit 2000 Euro pro Kind plus Kinderbeihilfe plus Klimabonus”, unterstreicht Nehammer, also eine kräftige Stärkung der Familien und des Mittelstandes.

Keine langen Diskussionen haben in der Koalition betreffend die Verschiebung der CO2-Bepreisung stattgefunden, sagt Nehammer: “Die Einsicht war sehr schnell gegeben angesichts der absurd hohen Energiepreise.” Deshalb finde auch parallel zur Bepreisung im Herbst die Entlastung statt.

Energieversorgung gesichert

Krieg treibe Spekulation an und führe immer zu Destabilisierung der Märkte. Dass man an den steigenden Preisen angesichts der Embargos mitschuld sei, lässt Nehammer daher so nicht stehen. Dafür gebe es mehrere Ursachen, nicht alles ist prognostizierbar. “Man sieht verschiedenste Verwerfungen und absurd hohe Gaspreise. Zurzeit zeichnet sich leider keine Korrektur und Entspannung ab.” Auf jeden Fall werde man die Energieversorgungssicherheit gewährleisten und nun Gas speichern, auch wenn das teuer kommt.

Mit Blick auf die von ihm gestartete Friedensinitiative und die Gespräche mit Putin versicherte der Kanzler: Er werde weiterhin alle Möglichkeiten nutzen.