So dürfen derzeit nur 2000 Zuschauer in die Stadien. Der Vorstandsvorsitzende Christian Ebenbauer sprach bei einem Online-Medientermin am Dienstag von einem “Wermutstropfen”. Das Ziel ist klar definiert: Der Spielbetrieb muss aufrechterhalten bleiben. Allerdings blieb auch die Bundesliga vor Omikron nicht verschont. Der TSV Hartberg wurde nach der Rückkehr aus dem Trainingslager in der Türkei voll getroffen. Am Montag bestritten 16 negativ getestete Spieler die Einheit. Davor gab es in der Oststeiermark jedoch einige trainingsfreie Tage. Bereits am kommenden Samstag steht das Cup-Viertelfinale gegen Rapid auf dem Programm.

Das Cup-Viertelfinale gegen Rapid steht am Samstag auf dem Programm.”Momentan ist es eine sehr schwierige Situation. Wir haben viele Fälle und es steigt an. Wir können nur von Tag zu Tag schauen”, berichtete Hartbergs Obmann Erich Korherr. Laut Clubangaben wurden am Dienstag erneut positive Tests abgegeben. Die Verantwortlichen hoffen, dass sich die seit vergangenem Donnerstag in Quarantäne weilenden Spieler noch bis Samstag freitesten können. Rapids Sportchef Zoran Barisic zeigte Mitleid mit dem Gegner: “Wir leben in einer ziemlich komplizierten Zeit und bei aller sportlichen Rivalität muss man schauen, wie man durch diese Zeit durchkommt.”

Auch WSG TIrol mit Corona-Problemen

Allerdings kämpft derzeit nicht nur Hartberg mit Corona-Problemen. Die WSG Tirol traf es bereits vergangene Woche nach der Rückkehr vom Camp in Malta. Positive Fälle gibt es auch anderorts. Im Spielplan soll sich dies mit Blick auf den dichten Terminkalender vor allem der Europacup-Teilnehmer Salzburg, Rapid und LASK aber nicht bemerkbar machen. “An erster Stelle steht der Spielbetrieb. Es wird eng, wenn wir Spielverschiebungen haben. Natürlich geht die Gesundheit der Spieler aber vor”, merkte Ebenbauer an.

Die österreichische Bundesliga wirft auch einen Blick in die Schweiz. Dass dort wieder volle Arenen zu sehen sind, lässt die Liga-Verantwortlichen nicht kalt. “Aus unserer Sicht ist es notwendig, dass bald wieder Öffnungsschritte passieren”, sagte Ebenbauer. Die Bundesliga habe mit ihren Präventionskonzept bewiesen, dass bei Freiluftveranstaltungen mehr Zuschauer möglich sein sollten. Ebenbauers Hoffnung im Infektionsgeschehen: “Dass der Peak bald erreicht wird und es dann wieder bergab geht.” Finanziell soll der Entgang durch die Ticketeinnahmen vom Sportligenfonds der Regierung abgefedert werden.

Rennen um das Meisterrennen völlig offen

Wirft man einen Blick auf die sportliche Ausgangslage, so ist das Rennen um die Meistergruppe vor den abschließenden vier Runden im Grunddurchgang offen. In der Tabelle ist der Vierte Austria Klagenfurt vom Zehnten WSG Tirol nur sechs Zähler entfernt. “Da gibt es kein Verschnaufen”, meinte Ebenbauer zur Ausgangslage. Salzburg, das im Schlager der ersten Frühjahresrunde am 11. Jänner bei Rapid gastiert, ist bei 14 Punkten Vorsprung auf Sturm Graz wieder einmal enteilt. Am Tabellenende rangiert Altach drei Punkte hinter der Admira.

Ebenbauer ging auch auf die internationalen Erfolge der Bundesliga-Vertreter ein. Salzburg steht im Achtelfinale der Champions League, wo der FC Bayern München wartet. Der LASK spielt im Achtelfinale der Conference League, Rapid will im Sechzehntelfinale über Vitesse Arnheim dorthin kommen. 9,75 Punkte sammelten die ÖFB-Clubs in der Saison 2017/18 in der Jahreswertung der UEFA. Aktuell sind es 9,4 – es winkt ein Rekord. In der Fünfjahreswertung der UEFA startet Österreich als Nummer acht ins Neue Jahr. “Es sind nur noch die großen und finanzstarken Nationen vor uns”, betonte Ebenbauer.

Nächster Fixpunkt für die Bundesliga-Gremien ist die Abgabe der Lizenzunterlagen Anfang März. Die Corona-Ausnahmeregelungen laufen laut derzeitigem Stand dann aus. Ebenbauer bewertet die Lage der Vereine als gefestigt. “Die Clubs kommen im Großen und Ganzen stabil durch die Krise.” Der letzte Stand der Liga ist jener vom 31. Oktober, als die Vereine den Jahresabschluss vorlegen mussten. Die Austria hat die noch fehlenden Unterlagen in der vergangenen Woche nachgereicht, der Senat 5 beschäftigt sich nun mit dem Fristverzug. Den finanziell angeschlagenen Violetten blüht eine Geldstrafe oder ein Punkteabzug, der aber erst in der kommenden Saison greifen würde.