Das deutsche Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat jetzt grünes Licht für den grünen Minister gegeben. Sieben Castor-Behälter mit hoch radioaktivem Atommüll sollen in Niederaichbach nahe Landshut in Niederbayern zwischengelagert werden. Also fast vor unserer Haustüre. Sie stammen aus Wiederaufbereitungsanlagen in Großbritannien und Frankreich.

Dorthin hatten die Deutschen ihre verbrauchten Brennstäbe aus ihren Atommeilern geliefert, nachdem ihr einziges Atommülllager im niedersächsichen Gorleben bereits aus allen Nähten  geplatzt war. 108 Castorbehälter wurden dort eingelagert.

Auch ein Atommüll-Endlager könnte in Grenznähe kommen

Schon vor acht Jahren beschloss die Regierung, den gefährlichen Atommüll gerecht über die Republik zu verteilen – und zwar nach dem Verursacher-Prinzip. Obwohl im benachbarten Bayern über Jahrzehnte Atomkraftwerke am Netz waren, wurde dort bislang kein einziges Fass Atommüll zwischengelagert. Jetzt kommen die sieben Castoren nach Niederaichbach, ganz in die Nähe des Meilers Isar 2 (Ohu), der am Samstag als eines der letzten drei deutschen AKWs vom Netz genommen wird.

Proteste in Niederbayern sind vorprogrammiert. Die genehmigten Castor-Transporte sehen sie vor Ort als ersten Vorboten eines für sie weit schlimmeren Szenarios. Deutschland sucht immer noch einen Standort für ein Atommüll-Endlager. Zu den großen Favoriten zählt das kleine Saldenburg. Ebenfalls in Niederbayern – und noch viel näher vor unserer Haustür.

Atommüll-Fässer sollen auf die Reise gehen.