Lange Jahre lief Red Bull Salzburg der Fußball-Champions-League erfolglos nach, nun wird die “Königsklasse” fast schon zur Gewohnheit. Am Dienstag (18.45 Uhr) startet man beim FC Sevilla zum dritten Mal en suite in die Gruppenphase, die Truppe von Matthias Jaissle darf mit dem erstmaligen Aufstieg in die K.o.-Phase spekulieren. Das Selbstvertrauen ist jedenfalls groß. “Wir sind in Sevilla für eine Überraschung gut”, sagte Jaissle.

Der Auftakt beim sechsfachen Rekordgewinner der Europa League bzw. des UEFA-Cups (zuletzt 2020) hat es in sich. Trainer Julen Lopetegui, der zwischen 2016 und 2018 Spaniens Nationalteam coachte, weiß, wie es geht: Der 55-Jährige führte Sevilla in den vergangenen beiden Saisonen zu den Plätzen drei und vier, dem EL-Gewinn 2020 und erreichte im Frühjahr zumindest das CL-Achtelfinale, wo man dem BVB unterlag. Sechs Treffer erzielte damals Mittelstürmer Youssef En-Nesyri, der schnelle, kraftvolle Marokkaner wird auch Salzburgs Defensive vor eine knifflige Aufgabe stellen. Dazu kommen u.a. Flügelakteur Jesus Navas, Ex-Barca-Routinier Ivan Rakitic, Neuverpflichtung Erik Lamela oder der junge Mittelfeldmann Oscar Rodriguez.

Vorfreude bei Matthias Jaissle - Wöber trifft auf alte Bekannte

Trainer Matthias Jaissle freut sich auf das Abenteuer Königsklasse: „Für uns wird die Champions League eine tolle Herausforderung. Wir haben zwar die jüngste Mannschaft aller Teilnehmer und gehen die Sache mit Respekt an – aber ohne Angst. Jetzt freuen wir uns riesig auf das Spiel in Sevilla, denn es ist klasse, wenn wir uns mit den besten Teams in Europa messen können. Darauf haben wir hart hingearbeitet. Für uns geht es dabei gegen eine internationale Top-Mannschaft, die auch jetzt wieder einen sehr guten Start in die spanische Liga hatte.“

Max Wöber kennt den Gegner und die Örtlichkeiten schon, kam er doch 2019 in einem halben Jahr auf acht Einsätze für den FC Sevilla. Der 23-jährige Innenverteidiger fiebert dem Duell mit seinem Ex-Klub entgegen: „Ich habe noch mit ein paar Leuten im Klub recht guten Kontakt, deshalb freue ich mich sehr auf dieses Match. Für mich ist Sevilla der Favorit in dieser Gruppe, und ich erwarte mir einen sehr schwierigen Start für uns. Aber wir wollen auch gegen sie unser Spiel wieder durchziehen. Vielleicht überrascht es sie ja, wenn wir sie im eigenen Stadion mit offensivem Pressing attackieren. Das kennen sie aus der Primera Division wohl eher nicht.“ Über die Erfahrungen der letzten beiden UCL-Saisonen sagt Wöber: „Wir haben in den beiden Jahren gesehen, dass es nicht reicht, wenn wir nur 80 Minuten auf hohem Niveau spielen. Da haben wir gegen richtig starke Mannschaften gut mitgehalten, dann aber in der Schlussphase immer wieder Tore bekommen. Das heißt, dass wir bis zur letzten Sekunde auf höchstem Niveau spielen müssen.“

Vierfacher UEL-Träger

Die Aufgabe für Ulmer & Co. ist jedoch alles andere als einfach. Immerhin wurden die Spanier aus Topf 2 in diese Gruppe gelost und haben einen geschätzten Marktwert von mehr als 400 Millionen Euro. Zudem konnte der FC Sevilla u. a. bereits vier Mal den Titel in der UEFA Europa League (2013/14, 2014/15, 2015/16, 2019/20) holen.

In der Tabelle der Primera Division liegt das Team von Trainer Julen Lopetegui (ehemals Trainer beim FC Porto, bei Real Madrid oder dem spanischen A-Team) nach drei Spielen mit sieben Punkten auf Platz 3.

Das fürs vergangene Wochenende angesetzte Spiel gegen den FC Barcelona wurde verschoben. Grund dafür ist eine Auseinandersetzung mit der FIFA über die Abstellung von südamerikanischen Nationalspielern, da der Weltverband das Abstellungsfenster für die letzten WM-Qualifikationsspiele in Südamerika von neun auf elf Tage verlängert hatte. Dadurch waren am Freitag noch Länderspiele angesetzt.

 

Medieninfo: APA/Red Bull Salzburg/red.