Zwei Szenarien kommen für den Experten in Frage. Entweder Omikron bleibt die dominante Corona-Variante, oder es folgt eine neue Mutation. In beiden Fällen gelte aber, dass sich alle Österreicher eine vierte Impfung geben lassen sollen. Und Gartlehener macht mit Nachdruck klar, dass er dabei jeden Österreicher anspricht.

Sieht die vierte Impfung als besonders wichtig an: Gerhard Gartlehner

Vulnerable Gruppen brauchen jetzt den zweiten Booster

Besonders gefährdete Menschen sollen sich deswegen bereits jetzt um eine neue Impfung kümmern, so der Epidemiologe im “ORF”. “Für alle anderen gibt es dann hoffentlich im Herbst eine angepasste Impfung, die uns auch gegen Omikron besser schützt.”

Der renommierte Immunologe Andreas Radbruch hält hingegen gar nichts von einer weiteren Booster-Impfung. Er sieht das Risiko einer solchen sogar größer, als den Nutzen – eXXpress berichtete.

Er hält nichts vom Boostern: Berater des deutschen Bundestages, Andreas Radbruch

Die “antigene Sünde”

Hart ins Gericht geht er mit den sogenannten “Boostern” – also den Auffrischungsimpfungen. Diese seien immunologisch gesehen gar unsinnig. Spätestens ab der vierten Impfung würde nämlich ein Sättigungseffekt eintreten. Und auch gegen die weltweit dominante Omikron-Mutation erweist sich der vierte Stich als wenig effektiv.

Schlimmer noch, er könnte sogar schädlich sein. Die „antigene Sünde“, so der Fachbegriff, beschreibt einen Effekt, bei dem sich das Immunsystem auf einen bestimmten Impfstoff prägt. “Wenn man nun dauerboostert, bis das Immunsystem wirklich übersättigt ist, und dann eine Variante käme, die sehr ähnlich, aber gefährlicher wäre, könnte man mit diesem Impfstoff nichts mehr erreichen, selbst wenn man einen angepassten nehmen würde. Das Immunsystem würde nicht mehr reagieren”, man könne somit nicht mehr auf neue Varianten reagieren.

Lassen Sie sich zum vierten Mal impfen?