Der Chipmangel schlägt sich bei Renault weit dramatischer nieder, als noch im Sommer angenommen. Schätzungsweise 500.000 Autos werden dieses Jahr nicht wie geplant vom Band rollen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Noch im Juli war man von rund 200.000 fehlenden Fahrzeugenden in diesem Jahr ausgegangen.

In den vergangenen Tagen machten bereits Gerüchte über eine bedeutend höhere Zahl die Runde – der eXXpress berichtete. Allein im dritten Quartal habe der Produktionsverlust des Autobauers rund 170.000 Wagen betragen. An Aufträgen fehlt es andererseits nicht. Im Gegenteil: Das Orderbuch sei Ende September so gefüllt gewesen wie seit 15 Jahren nicht mehr.

Umsatzeinbruch auf 9 Milliarden eingedämmt

Renault verkaufte in den Monaten Juli bis September über alle Konzernmarken 599.027 Fahrzeuge. Das sind um 22,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, bedingt durch die Probleme mit fehlenden Teilen. Den Umsatzeinbruch konnte der Auto-Hersteller auf 13,4 Prozent – umgerechnet 9 Milliarden Euro – eindämmen, unter anderem weil die Preise anstiegen.

Renault hat sich unter dem neuen Chef Luca de Meo vorgenommen, weniger auf Masse zu setzen und stattdessen eher die Rendite ins Auge zu nehmen. Die operative Margenprognose für das Jahr behält der Konzern auch bei – sie soll in der Größenordnung der ersten sechs Monate liegen, als sie 2,8 Prozent betragen hatte.