Seit Elon Musk angekündigt hat, die globale Tratsch-Plattform „twitter“ für schlappe 40 Milliarden Euro zu kaufen, quält mich eine einzige Frage: Warum macht der Magistrat der Stadt Wien nicht endlich dem Hunger hunderter Millionen armer Menschen auf diesem Planeten ein Ende?

Sollten Sie, geschätzte Leser, diese Frage für absurd halten, haben Sie damit natürlich völlig recht. Aber diese Frage stellt sich durchaus mit einer gewissen Berechtigung, wenn man bereit ist, jener wirtschaftlichen Logik zu folgen, die in den sozialen Medien von politisch linksdrehenden Journalisten und Politikern verzapft wird, die jetzt gerade draufgekommen sind, dass der reichste Mann der Welt wirklich ziemlich reich ist, nämlich deutlich mehr als 200 Milliarden Euro besitzt, plusminus, so genau kann man das eh nicht sagen.

Das Verbrechen des Elon M.

Das halten viele für unerträglich, „kein Mensch darf so viel Geld besitzen“ ist in diesen Tagen oft zu lesen und zu hören, auch die Forderung, so reiche Menschen einfach zu enteignen, ist regelmäßig zu vernehmen. Vor allem aber wird Elon Musk vorgehalten, dass er mit nur 6 Milliarden Euro den Hunger auf dieser Welt abschaffen könnte, wie ihm das sogar die UNO nahegelegt hat. Wie, fragen sich da viele, kann ein Mensch so herzlos sein und sein Geld nicht diesem edlen Zweck spenden, sondern stattdessen die digitale Quatschbude twitter kaufen?

Dabei korreliert der Überschwang der antikapitalistischen Gefühle, die sich da ins Netz ergießen, regelmäßig mit dem Ausmaß der wirtschaftlichen Unbildung derjenigen, die sowas von sich geben. Elon Musk habe 240 Milliarden „am Konto“, behauptete etwa eine oberösterreichische SPÖ-Politikerin auf „twitter“, was natürlich völliger Unfug ist, weil es halt ein gewisser Unterschied ist, ob ich ein Unternehmen besitze oder Geld „am Konto“ habe, aber mit solchen Details soll man Sozialisten nicht behelligen, die kriegen nur Migräne davon.

Würden Sie gerne umsonst arbeiten?

Auch damit, welche Folgen es hätte, würde man wie von Links gefordert „Vermögen begrenzen“ oder ab einer gewissen Grenze einfach zu 100% wegsteuern, sollte man die Urheber solcher Wahnideen besser in Ruhe lassen, denn damit sind sie offenkundig überfordert. Aber vielleicht könnten diese Leute ja einmal darüber nachdenken, wie sie reagieren würden, wenn sie gebeten werden, in ihrem Job Überstunden zu machen, deren Entlohnung aber mit 100% besteuert wird. Genau. Herr Musk hat in seinem Leben bisher etwa eine Viertel Million Jobs in seinen Unternehmen geschaffen, ganz nebenbei gesagt.

Und sein Vermögen – und jetzt kommen wir langsam auf den Magistrat der Stadt Wien und den Welthunger zu sprechen – ausschließlich damit geschaffen, dass a) Menschen freiwillig viel Geld für eine Tesla zahlen und b) Geldanleger davon überzeugt hat, dass er noch viel mehr Menschen dazu bringen wird, Teslas zu kaufen und deshalb der Aktienkurs explodiert ist, was Musk als größten Aktionär von Tesla steinreich gemacht hat.

20 Milliarden „am Konto“

Bei der Stadt Wien ist das ja bekanntlich ein wenig anders. Die hat ja auch ein ziemliches Vermögen angehäuft. Zum Beispiel in Form von 220.000 Wohnungen, die bei sehr konservativer Schätzung so um die 20 Milliarden Euro wert sein dürften.

Das ist zwar nur die Hälfte dessen, was twitter kostet, aber trotzdem auch ein ganz ansehnlicher Betrag.

Im Unterschied zu Musk hat die Gemeinde Wien dieses Milliardenvermögen freilich nicht verdient, indem sie irgendetwas Nützliches produziert und verkauft hat. Sondern, als Gemeinwesen darf man das ja, indem sie das Geld den Bürgern einfach weggenommen hat, im Wege von Steuern und Abgaben, die unter Androhung von Gewalt eingetrieben wurden und werden, eine Methode, die Musk und Tesla ja bekanntlich nicht zur Verfügung steht.

Ein Nobelpreis für Michael Ludwig

Und damit stehen wir nun wirklich vor der Frage, warum die Stadt Wien nicht mit einem Schlag den Welthunger beseitigt und damit den Friedensnobelpreis in der Tasche hat und zur Weltzentrale des Guten avancieren könnte.

Denn wenn wir der dieser Tage verbreiteten sozialistischen Logik folgen, hat die Stadt mit ihrem Immobilienbesitz locker „20 Milliarden am Konto“, so wie Musk über 200 hat.

Klingelts jetzt langsam? Ich meine, wenn Musk verpflichtet ist als Privatmann davon sechs Milliarden locker zu machen im Dienst der guten Sache, so können wir das von der Gemeinde Wien doch genauso verlangen, kann ja im einen Fall genauso wenig ein Problem sein wie im anderen, das Geld ist ja „am Konto“.

Ich glaube, Bürgermeister Ludwig und die SPÖ stehen da vor der einmaligen Chance, die ganze Welt zu retten. Worauf warten die noch?