Jobs für Menschen, nicht so wirklich etwas gelernt haben, werden bekanntlich immer rarer. Derartige Arbeiten werden bekanntlich immer öfter von Computern und Automaten übernommen, etwa wenn die Supermarktkassiererin durch eine Kassa ersetzt wird, die der Kunde selbst bedient.

Trotzdem sind solche Jobs für Menschen ohne besondere Kenntnisse natürlich wichtig: weil die sonst in der Dauer-Arbeitslosigkeit landen, was ja eher nicht so wünschenswert ist.

Gelegentlicher Verkehr – aber nicht mit jedem

Deshalb ist umso verrückter, dass es dem Gesetzgeber gelungen ist, mit einem Schlag ein paar tausend dieser Jobs zu vernichten – und damit gleichzeitig den öffentlichen Verkehr in Wien ganz ordentlich zu verschlechtern.

Gelungen ist das mi dem sogenannten „Gelegenheitsverkehrsgesetz“, das heuer in Kraft trat und nichts mit spontanen zwischenmenschlichen Begegnungen zu tun hat, sondern einen andere Verkehr regelt, nämlich den von Taxis und Fahrtendiensten wie Uber oder Bolt, deren Tarife in Wien übrigens von der Gemeinde reguliert werden.

Ohne in die Details zu gehen – wer immer Kunden transportiert, braucht seither eine Taxi-Zulassung, und die wird von der Taxi-Innung so selten und so ungern vergeben, no na, dass mit dem Gesetz tausende Fahrer zur Aufgabe gezwungen worden sind.

Weil damit das Angebot an Fahrern dramatisch verringert worden ist und der Wettbewerb praktisch gekillt wurde, stiegen seither die Preise ganz ordentlich an. Die Apps von Uber oder Bolt, die nur mehr Taxis vermitteln dürfen, zeigen jetzt permanent „hohe Nachfrage“ und damit hohe Preise an. Was freilich eine dreiste Behauptung ist, denn real ist nicht die Nachfrage gestiegen, sondern die Zahl der Fahrer gesunken, was natürlich zum gleichen Ergebnis führt, teureren Fahrten. Und zwar kräftig: Was noch 2020 bei Uber 15 Euro gekostet hat, schlägt sich jetzt nicht selten mit bis zu 25 Euro nieder. Dafür sind freilich die Wartezeiten deutlich länger geworden, und die Taxler, die nun als Uber fahren, fragen noch immer, wo genau die Staatsoper ist und wie sie dorthin fahren sollen.

Der Kunde ist am Ende der gelackmeierte

Dafür führt der Umstand, dass nun nicht mehr wie früher Uber-Driver ohne Taxiausbildung, sondern nur noch staatlich konzessionierte Fahrer werken dürfen, zu einer tollen Steigerung der Servicequalität. Erst dieser Tage musste ein Fahrgast, der vor einem Schwulenlokal ins Taxi gestiegen war, in ärztliche Behandlung, weil ihm der supergut geschulte Fahrer mit einem Schlagring seine Abneigung gegen Homosexuelle vor Augen geführt hatte.

Man kann es leider nicht anders beschreiben – die planwirtschaftlich anmutende Strangulierung des Wettbewerbs im Taxigeschäftes auf Kosten der Kunden und der tausenden um ihren Job gebrachten Fahrer durch einen bekifften Gesetzgeber war wirklich kein Ruhmesblatt. Und gehört deswegen besser heute als morgen saniert.

Im 21.Jahrhundert sollte ein derartiges Gesetz ganz einfach sein. Wer über einen Führerschein und ein paar Jahre unfallfreie Praxis, einen sauberen Leumund ein angemessenes und sicheres Auto und ein Navi verfügt, soll berechtigt sein, Passagiere von A nach B zu bringen, sei es als Taxi, als Uber oder als Rikschafahrer – und den Rest überlassen wir bitte getrost dem Markt.

Mit Christian Ortner (62) ist die kräftige Stimme des „Zentralorgans des Neoliberalismus“ (Ortners Online-Forum) beim eXXpress zu hören. Ortner lässt keinen kalt. So kompromisslos wie sein Einsatz für freie Märkte und freie Menschen ist auch seine Auseinandersetzung mit den „Sozialisten in allen Parteien“ (F.A.v.Hayek). Er verschont keinen. Ob es nun die EU und das Fiasko bei der Beschaffung der Corona-Impfstoffe, oder staatliche Eingriffe aller Art in die Wirtschaft sind. In der Vergangenheit war Ortner Wirtschaftsredakteur beim Nachrichtenmagazin profil, Chefredakteur der Wochenpresse, Herausgeber und Chefredakteur der WirtschaftsWoche Österreich und Herausgeber sowie Chefredakteur von Format.