Novak Djokovic füllt seit Wochen international die Sport-Schlagzeilen. Ursprünglich wollte er zu den Australian Open, um einfach nur Tennis zu spielen und seinen 21. Grand Slam Titel einzufahren. Das Problem: Djokovic ist nicht gegen das Coronavirus geimpft. Die Impfung ist allerdings eine Voraussetzung, um am Turnier teilnehmen zu dürfen. Djokovic ersuchte um eine Ausnahmegenehmigung. Doch das reichte nicht aus, die Nummer eins der Tennis-Weltrangliste musste in Quarantäne.

Seitdem spitzt sich die Situation immer mehr zu. Die Causa wurde zu einem Politikum und zu einem der größten Sport-Skandale des 21. Jahrhunderts. Kein Wunder, dass Netflix bereits an einer Verfilmung des Djokovic-Dramas arbeitet. Ein Gericht sollte schließlich über sein Schicksal entscheiden.

Djokovic im Dezember positiv getestet

Währenddessen legte der Serbe sogar einen Genesungsbescheid vor. Demnach soll Novak Djokovic am 16. Dezember in Belgrad von seiner mittlerweile zweiten Covid-Infektion erfahren haben. Laut serbischen Regeln hätte sich Djokovic für 14 Tage in Quarantäne begeben müssen. Doch das war nicht der Fall. Zudem nahm Djokovic am 17. Dezember an einer Preisverleihung teil und gab der französischen Zeitung L’Équipe sogar ein Interview samt Fotoshooting und nahm an weiteren Veranstaltungen teil – teilweise ohne Maske!

Zwei Tage vor Heiligabend liefert die Nummer eins der Tennis-Welt einen negativen PCR-Test ab, erhält am 30. Dezember laut seinen Anwälten vom medizinischen Chef des australischen Tennisverbands eine Ausnahmegenehmigung für die Australian Open. Djokovic trainierte anschließend in Marbella (Spanien). Am 5. Januar wurde ihm schließlich die Einreise nach Melbourne verwehrt – zunächst!

Falsche Angaben beim Einreiseformular

Schließlich entscheidet ein Gericht über das Schicksal von Novak Djokovic. Der Serbe legte Einspruch ein – und bekam vor Gericht recht! Zu diesem Zeitpunkt war allerdings schon bekannt, dass Integrationsminister Alex Hawke das Visum noch annullieren könnte. Wenige Tage später, am 11. Jänner dann der nächste Paukenschlag: Vor seinem Flug nach Australien machte er bei seinem Einreiseformular falsche Angaben. Bei seinen Reisetätigkeiten 14 Tage vor Beginn der Australian Open kreuzte er nämlich bei der Frage nach seinen Reisetätigkeiten “Nein” an. Am 12. Jänner meldete sich Djokovic selbst zu Wort. Dabei gab er auch Fehler zu.

Djokovic wehrte sich in seinem Statement gegen “Fehlinformationen.” Er machte sein Management für die Fehler im Einreisebogen verantwortlich. Dabei betonte der Serbe, dass es sich um “ein menschliches” Versehen handle. Eine vorsätzliche Falschangabe schloss die Nummer eins der Weltrangliste aus. Heute, Freitag folgte schließlich eine weitere Entscheidung: Integrationsminister Hawke entzog Djokovic das Visum. Der Minister begründete die Entscheidung mit dem “öffentlichen Interesse.” Laut dem australischen Gesetz gibt es die Möglichkeit, Visa bei Sicherheits- oder Gesundheitsbedenken abzuerkennen.

Er habe sich den Entscheid nicht leicht gemacht und sorgfältig alle Unterlagen geprüft, die ihm die Immigrationsbehörden, der australische Grenzschutz und Herr Djokovic vorlegten. Dem Gesetz zufolge kann Tennisprofi Djokovic nun “außer unter bestimmten Umständen” drei Jahre lang kein Visum für Australien mehr beantragen. Djokovic selbst kann gegen dieses Urteil vorgehen. Auch sportlich hätte eine Nicht-Teilnahme an den Australian Open Folgen für den Serben. Er könnte als Nummer eins abgelöst werden. Mit einem Titelgewinn könnten Alexander Zverev oder Daniil Medwedew vorbeiziehen. Die Australian Open beginnen bereits am Montag, den 17. Jänner.