Die Frage, wie viele Corona-Mutationen noch auf uns zukommen, gleicht einem Blick in die Glaskugel. Fix ist jedoch: Das Coronavirus mutiert wie jedes Grippevirus und passt sich immer weiter an. Derzeit dominiert die Delta-Variante das Infektionsgeschehen in Österreich: Mehr als 90 Prozent der Neuinfektionen sind bereits auf die Mutation zurückzuführen. Delta gilt als leichter übertragbar, aber grundsätzlich harmloser. 

Während die Mutanten von Alpha bis Delta nach dem Grad ihrer Gefährlichkeit als besorgniserregende Varianten (oder VOC für „Variants of Concern“) gelten, gibt es daneben bereits neue Mutationen die bislang lediglich als unter Beobachtung stehende Varianten (oder VOI für „Variants of Interest“) eingestuft werden.

Derzeit untersuchen die Forscher 7 noch unbekannte Varianten, die jedoch bereits aufgetreten sind – welche sich durchsetzen wird, ist noch nicht abzusehen. 

Epsilon

Die Mutation Epsilon wird auch unter B.1.427 bzw. B.1.429 geführt und ist erstmals im März 2021 in Kalifornien aufgetaucht. Forscher meinen nach derzeitigem Stand, dass die Variante eine um 20 Prozent höhere Übertragbarkeit aufweist und auch für Geimpfte und Genesene überspringen kann. Sie gilt als potentiell gefährlich.

Zeta

Die Zeta-Variante, auch genannt P.2 bzw. B.1.1.28.2, ist bereits im April 2020 in Brasilien aufgetreten, steht aber erst seit März diesen Jahres unter offizieller Beobachtung. Sie ist der herkömmlichen Alpha-Variante recht ähnlich und könnte sie Immunantwort bei Geimpften und genesenen reduzieren, meinen Forscher.

Eta

Die auch als B.1.525 bezeichnete Mutante wurde erstmals im Dezember 2020 in Südafrika und Großbritannien nachgewiesen – sie ist jedoch nicht die weitläufig bekannte „Südafrika-Mutation“

Theta

P.3 oder B.1.1.28.3, auch Theta-Variante genannt, ist erstmals im Jänner 2021 auf den Philippinen aufgetreten. Aber auch in den USA, Japan und Deutschland wurde sie schon nachgewiesen. Diese Variante besitzt sieben Spike-Protein-Mutationen. Forscher rechnen ihr deshalb einen Immunschutz und eine erhöhte Übertragbarkeit zu.

Iota

B.1.526., oder Iota, breitet sich seit November 2020 in den USA aus und wird seit März 2021 beobachtet., weil auch sie durch ihre diversen Mutationen die Antikörper austricksen und das Risiko einer Ansteckung erhöhen könnte.

Kappa

Diese Variante zählt zu den Delta-Mutationen, die auch in Indien  entdeckt wurden. Anders als ihre Verwandten gilt Kappa aber noch nicht als besorgniserregend – allerdings könnte auch sie potenziell gefährlicher sein als die Ursprungsvariante von SARS-CoV-2. Sie wurde auch schon in den USA, Großbritannien und in Deutschland nachgewiesen.

Lambda

Die Mutation ist auch unter C.37 bekannt und gilt in Südamerika als die vorherrschende Variante. In Peru ist Lambda für 81 Prozent der Neuinfektionen verantwortlich – und auch in Chile und Argentinien sind bereits ein Drittel der Neuinfektionen auf die Variante zurückzuführen. Wie gefährlich sie ist, muss noch weiter untersucht werden.