Die Corona-Impfung steht bei vielen Menschen momentan ganz oben auf der persönlichen Wunschliste, aber manche Vakzine sind dabei beliebter als andere. Besonders der Impfstoff von Astra Zeneca, der aufgrund seines schlechten Images sogar in “Vaxzevria” umbenannt wurde, stand in den vergangenen Wochen immer wieder im Mittelpunkt von Negativ-Schlagzeilen rund um das Impfgeschehen und wurde in manchen Ländern sogar zwischenzeitlich gestoppt.

Besonders bei jungen Frauen zeigte sich eine erhöhte Gefahr für die Bildung von gefährlichen Blutgerinnseln, unter anderem in den wichtigen Sinusvenen im Gehirn. Einige Länder zogen als Konsequenz die “Impf-Notbremse” und beschränkten die Verabreichung von Astra Zeneca auf bestimmte Altersgruppen oder setzten diesen komplett aus.

Astra Zeneca, Johnson & Johnson: Ängste unbegründet?

Ein Schicksal, das nun auch der US-amerikanische Impfstoff von Johnson & Johnson, von dem die ersten Dosen am Montag auch in Österreich angekommen sind, teilt: Nachdem in den USA beinahe sieben Milllionen Menschen mit dem Impfstoff immunisiert wurden, von dem im Gegensatz zu den Vakzinen von Biotech/Pfizer, Moderna oder auch Astra Zeneca nur eine Dosis nötig ist, kamen es auch hier zu seltenen Thrombosefällen. Allerdings waren von allen Geimpften nur ein verschwindend geringer Anteil, und zwar sechs Frauen im Alter zwischen 18 und 48 Jahren, betroffen.

Dennoch wurde das Vakzin sowohl in den USA als auch hierzulande vorerst wortwörtlich auf Eis gelegt: Die erste Lieferung von insgesamt 16.800 J&J-Impfstoffen, die diese Woche in Österreich gelandet sind, ruhen beim Großhändler und werden vorerst nicht verimpft. Neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge könnten sich diese Vorsichtsmaßnahmen jetzt aber als “Überreaktion” herausstellen.

Studie: Impfen ist viel sicherer als Infizieren

Eine neue Studie relativiert die vermeintliche Gefahr durch diese Impfstoffe nun und belegt, dass es viel wahrscheinlicher ist, ein Blutgerinnsel zu bekommen, wenn man sich mit COVID-19 infiziert, als wenn man sich impfen lässt.

Wie Wissenschaftler der britischen Elite-Universität Oxford in einer groß angelegten Erhebung herausfanden, liegt das Thrombose-Risiko bei einer Erkrankung an COVID-19 nämlich fast achtmal höher als nach einer Impfung mit einer Dosis AstraZeneca-Impfstoff. Tatsächlich ist es sogar wahrscheinlicher, ein Blutgerinnsel zu entwickeln, wenn man mit der Antibabypille verhütet.