“Wir lehnen die von österreichischen Behörden verhängten unwissenschaftlichen und diskriminierenden Einreisebeschränkungen für Reisende aus China ab und bringen in diesem Zusammenhang unsere Unzufriedenheit und unser Bedauern zum Ausdruck”, teilte die chinesische Botschaft in Wien der APA in einer Stellungnahme mit.

Die Botschaft reagierte damit auf die seit Samstag geltende Novelle der Einreiseverordnung. In Österreich einreisende Flugpassagiere aus dem Reich der Mitte müssen demnach vor Abflug einen negativen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Montagfrüh war der erste Passagierflug aus der Volksrepublik seit Einführung der Testpflicht in Wien gelandet.

China hatte nach drei Jahren Abschottung vor etwa einem Monat seine strikte No-Covid-Politik aufgegeben. Seitdem rollt laut Medienberichten eine massive Coronawelle durch das Land, eXXpress berichtete. Aus Sorge vor neuen Virusvarianten schreiben zahlreiche Länder nun Reisenden aus China Coronatests vor.

Der chinesische Botschafter in Österreich, Li Xiaosi, hat kein Verständnis für die Corona-TestsQuelle: Parlamentsdirektion / Thomas Topf

Keine wissenschaftliche Grundlage und diskriminierend

Diese Maßnahme entbehrt nach Ansicht Chinas allerdings “der wissenschaftlichen Grundlage und verstößt gegen das Prinzip der Wissenschaft und Verhältnismäßigkeit”, heißt es in der Stellungnahme vom Dienstagabend. Mehrere internationalen Organisationen und Institutionen würden die Einführung von Einreiserestriktionen als ungerechtfertigt erachten. Gesundheitsexperten aus vielen Ländern, einschließlich Österreich, teilten die Meinung, dass die zurzeit in China zirkulierenden Omikron-Varianten bereits in der EU existierten und Europa wegen seiner hohen Immunisierungsquote die aktuelle Infektionsbelastung bewältigen könne, argumentierte die Botschaft.

Kritisiert wird außerdem, dass sich die “Maßnahmen speziell gegen China” richte, “was offensichtlich diskriminierend, ungerecht und unangemessen ist”. Virusgendaten würden zeigen, dass die Covid-19-Stämme, die sich derzeit in China ausbreiten, bereits anderswo gefunden worden seien und es sich nicht um eine neue Variante oder signifikante Mutation handelten.

Auszug aus der empörten Stellungnahme der chinesischen Botschaft