Verfehlte Wirksamkeitsziele des Corona-Impfstoffkandidaten von CureVac haben am Donnerstag den Börsenwert des deutschen Unternehmens mehr als halbiert. Vorbörslich brachen die Titel beim Broker Lang & Schwarz zuletzt um 56 Prozent ein auf 34,75 Euro.

CureVac hatte am späten Mittwochabend in einer Pflichtbörsenmitteilung eingeräumt, dass der eigene Impfstoffkandidat CVnCoV in einer Zwischenanalyse nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Corona-Erkrankung “jeglichen Schweregrades” erzielt habe. Damit habe er die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien nicht erfüllt.

Ökonom Felbermayr kritisiert deutschen Staatseinstieg bei CureVac

Der Einstieg des deutschen Staates bei dem nun mit der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs vorläufig gescheiterten Biotechunternehmen CureVac sorgt für Kritik. “Der Fall CureVac zeigt wieder einmal, dass Politiker keineswegs die besseren Investoren sind”, sagte der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), der Österreicher Gabriel Felbermayr, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters.

“Der Staat ist ohne Not in das Unternehmen eingestiegen, das ja im letzten Frühjahr auch genügend private Investoren gefunden hatte. Auch diese verlieren jetzt Geld, aber es ist ihr eigenes, nicht das der Steuerzahler.”

Der Bund hält über die Förderbank rund 16 Prozent an CureVac, größter Investor ist der SAP-Gründer Dietmar Hopp mit fast 47 Prozent. Felbermayr hatte bereits nach dem Staatseinstieg vor rund einem Jahr die Entscheidung scharf kritisiert.