Endlich geschafft

Wir haben gewonnen. Die Katastrophe, die uns alle so überraschend und aus heiterem Himmel getroffen hat ist endlich überwunden. Es hat viel Kraft gekostet doch gemeinsam und mit internationaler Hilfe ist es uns gelungen die Situation unter Kontrolle zu bringen und schließlich am denkwürdigen 6. November 2021 als Sieger vom Platz zu gehen!

Die Rede ist natürlich vom Jahrhundert-Waldbrand auf der Rax in Niederösterreich und den 115 Hektar Wald die er vernichtet hat – nicht etwa von der nach wie vor grassierenden COV-Pandemie.

Im Unterschied zur Waldbrandbekämpfung, bei der man erst aufhört, wenn auch das letzte Feuer erstickt und das letzte Glutnest gelöscht ist, werden die Corona-Maßnahmen nämlich immer dann zurückgefahren, wenn sie beginnen ihre Wirkung zu zeigen. Nur um kurz darauf ganz überrascht feststellen zu müssen, dass sich das Virus erneut beginnt explosionsartig auszubreiten.

Neue Regeln

Mittlerweile sind wir in der vierten, bislang massivsten Welle angekommen und zum dritten Mal „überrascht“. Weil das aber natürlich alles „nicht vorhersehbar“ war, brauchts auch wieder neue Regeln – bundeseinheitlich, jedoch mit genügend Ausnahmen, Verschärfungen, Ergänzungen oder Alternativen, damit es weiter spannend bleibt. KISS -„Keep It Short and Simple“ als Bauprinzip für so ziemlich alles was nachhaltig erfolgreich sein soll – zur Bundesregierung dürfte sich das noch nicht durchgesprochen haben. Ganz im Gegensatz etwa zu den erfolgreichen Feuerwehren, die es sehr einfach halten und – unterm Strich – solange Wasser auf‘s Feuer kippen, bis nix mehr brennt. Aber gut, Ende der Analogien.

Mit der Einführung der 2G-Regel in wesentlichen gesellschaftlichen Bereichen – nämlich eigentlich überall dort wo‘s Leben Spaß macht – und der verschärften 3G-Regel am Arbeitsplatz ist der Lockdown für Ungeimpfte nun quasi Realität. Impfverweigerer werden damit sukzessive vom öffentlichen Leben ausgeschlossen, selbst dann, wenn sie PCR-getestet, also sicher nicht infiziert und ansteckend sind. Was man bei Genesenen oder Geimpften übrigens nicht sagen kann.

Antikörper durch Impfung oder überstandener Krankheit schützen nämlich nicht in jedem Fall vor einer erneuten Ansteckung und auch nicht davor abermals zur Virenschleuder zu werden. Lediglich selbst ist man in der Regel besser geschützt – insbesondere vor schweren Verläufen.

In meinen Augen, ein nicht zu unterschätzendes Problem – vor allem für Kinder.

Kinder werden übersehen

Zwar wissen wir, dass das Risiko schwer zu erkranken mit zunehmendem Lebensalter ansteigt – Kinder demnach trotz explodierender Inzidenzen also meist glimpflich davonkommen. Aber wir wissen nicht, wie lange das so bleibt, da das Virus ständig mutiert. Sollte sich also eine Variante entwickeln, die auch für die Kleinsten zur ernsten Gefahr wird, so könnten unsere aktuellen Regeln fatale Folgen haben. Etwa dann, wenn Lehrer oder Elementarpädagogen, obwohl geimpft oder genesen, das Virus an die ihnen anvertrauten Kinder weitergeben. Gleiches gilt natürlich auch für Krabbelstuben, Spieletreffes und allgemein alle Situationen, wo geimpfte oder genesene, aber UNGETESTETE Erwachsene mit gänzlich ungeschützten Kindern zusammentreffen. Es ist ein Spiel mit dem Feuer. Womit wir doch wieder bei unserer Parabel wären:

Was es also in Wahrheit braucht, ist – ganz einfach – den Wasserschlauch voll aufzudrehen, bundesweit und solange die Pandemie lodert. Soll heißen: 2G + PCR-Testpflicht für alle, sobald man mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts zusammentrifft. Denn so schützen wir auch die Kinder. Punkt.