Eines gleich vorweg, nur um euch (und mir) ein paar entrüstete Kommentare zu ersparen: Ja, ich glaube an den Klimawandel, den Zerstörer der Meere und der Erde, seine Ursachen, seine Folgen und an einen positiven Beitrag der Reduktion von Treibhausgasen zur Erreichung des 2-Grad Zieles bis zum Jahr 2100. Amen. Aber ich erlaube mir dabei halt auch jene wissenschaftlichen Fakten zu diskutieren, die unter orthodoxen Klimajüngern offensichtlich verpönt sind.

Beispielsweise den Beitrag zum weltweiten CO2 Ausstoß einzelner Länder und – für ein objektives Bild der Lage noch wichtiger – den Ausstoß gemessen an der Wirtschaftsleistung. Weil klar ist ja, wer mehr produziert, konsumiert und verbraucht, der hat halt auch einen höheren Energiebedarf, die Frage ist da nur: Zu welchem Preis?

Vertraue Edgar

Und weil ich ganz einfach eine überzeugte Europäerin bin, gilt EDGAR hier mein volles Vertrauen. Beziehungsweise den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hinter der Emissions Database for Global Atmospheric Research (EDGAR), der Europäischen Kommission.

Sie erheben und präsentieren Zahlen, die nicht lügen, nicht manipulieren und keine Wähler und Wählerinnen für sich gewinnen wollen. Es sind nur Zahlen. Ganz harmlos.

Bis man sich traut sie zu interpretieren und beispielsweise zu dem Schluss zu kommen, dass Österreichs Beitrag zum weltweiten Ausstoß an Kohlendioxyd (CO2) – dem wichtigsten Treibhausgas – mit 0,19% (EU+UK: 8,69/ China: 30,34/ US: 13,43) verschwindend gering ist, also ganz einfach keinen Hebel darstellt, um am weltweiten Problem etwas zu ändern. Denn – und ich wiederhole mich hier – selbst wenn wir unser Land zusperren, merkt es das Klima nicht. Ein Tröpfchen auf den heißen Stein sozusagen.

Sieht man sich dann weiter noch den Kohlendioxyd-Ausstoß, gemessen an der Wirtschaftsleistung, an fällt auf, dass Österreich nicht nur in Summe kaum etwas beiträgt, sondern auch noch sehr effizient ist. Demnach also auch wenig „Luft“ nach oben hat. 1000 US-$ Wirtschaftsleistung kosten hierzulande nur 0,14 Tonnen CO2 (EU: 0,14/ China: 0,51/ US: 0,25).

Füße hoch?

Heißt das also, die Holzinger sagt wir brauchen nix tun, können klimawandeltechnisch die Füße hochlegen? Keineswegs! Vielmehr geht es darum, endlich an den richtigen Schrauben zu drehen und den deprimierenden und zerstörerischen „Klima-Erbsünde-Diskurs“ zu überwinden. Progressiv!

Sieht man sich nämlich die Zahlen (oben) an, dann ist jedem – vom Mittelschüler aufwärts – klar, dass uns Verzicht und Klimabuße nicht weiter bringen. Uns nicht und die Welt schon gar nicht. Vielmehr geht es darum weiter, besser, höher, schneller zu werden und das alles bitte auch noch einfacher und komfortabler.

Fortschritt statt Verbote

Ich will mich nicht kasteien und am Land 15 km mit dem Fahrrad in die Arbeit fahren – vielleicht auch noch bei schlechtem Wetter – wissend, dass ich damit nichts erreiche. Nein, ich will Fortschritt! Und der lässt sich halt nicht durch Verbote erzwingen.

In den Fortschritt muss man sich hinein-investieren! So wie auch die industrielle Revolution nicht deshalb ausbrach, weil ein Grüner das Pferdefuhrwerk verboten hat, sondern weil James Watt und andere schlaue Köpfe die Dampfmaschine erfanden.

Anstatt die Füße hochzulegen, sollten wir, als kleines Land mit im globalen Maßstab vernachlässigbarem CO2-Ausstoß, also auf jene Bereiche setzen, mit denen auch wir tatsächlich die Welt verändern können. Namentlich: mit Forschung, Entwicklung und dabei neue Technologien in die Breite zu kriegen. Als Labor für die Welt, mit einer Wirtschaft und Gesellschaft, die es sich leisten kann, neue Technologien zu implementieren.

Kampf dem Klimaterror

Jedenfalls aber sollten wir dem mittlerweile salonfähigen Klimafetischismus und zunehmend politisch-autoritären Zwangsfantasien den Kampf ansagen. Dann auch wenn vieles davon – wenn nicht alles – in bester Absicht passiert, so stürzen die HohepriesterInnen dieser klimapolitischen Ersatzreligion mittlerweile eine ganze Generation in die kollektive Depression. Jugendliche die sich selbst nurmehr als Klimasünde begreifen und aus „Rücksicht auf den Planeten“ keine Kinder mehr bekommen wollen (Stichwort: #Birthstrike), all das sollte bei uns die Alarmglocken laut läuten lassen – denn gerade die Herausforderungen der Zukunft brauchen alles andere als eine deprimierte und in Angst erstarrte nächste Generation.