11. März 2020

Es war der logische nächste Schritt. Als die WHO im März 2020 das bereits weltweit grassierende Coronavirus zur Pandemie hochstufte, gab‘s dafür eine Reihe ganz offensichtlicher Gründe: Unkontrollierte Ausbreitung, rasche Mutation, unzureichende Behandlungsmethoden, überforderte Infrastruktur und explodierende Todeszahlen – beispielsweise.

Die Stimmung war gespenstisch, irgendwie völlig surreal. Besonders während der ersten Lockdowns: Leergefegte Straßen, stillstehende Betriebe, das ganze öffentliche Leben im Pause-Modus und natürlich die lähmende Angst von einem unsichtbaren Killervirus dahingerafft zu werden.

Sogar beim Spazierengehen im Freien wechselte man die Straßenseite, wenn jemand entgegenkam. Statt einem „Hallo“ gabs ein kurzes Luftanhalten – nur um nichts zu riskieren. Bloß gesund bleiben – so lange bis wir mehr wissen, bis wir besser vorbereitet sind.

Und auch wenn die Hoffnung auf eine rasche und wirksame Waffe im Kampf gegen das Virus immer da war und der Wunsch, es möge sich genauso schnell wieder verziehen, wie es gekommen war, sowieso zum täglichen Begleiter wurde, haben sich die Meisten wohl auch ihre ganz persönlichen Worst-Case-Szenarien ausgemalt.

Was, wenn die Impfung nicht ausreichend wirkt? Was wenn das Virus noch aggressiver wird? Was wenn es mich, oder meine Lieben erwischt?

Alles in allem kein großer Spaß und Keim vieler Konflikte in Familien und Freundeskreisen.

Evolutionäre Sackgasse.

Gekommen ist es letztlich aber doch ganz anders – Gott sei Dank (sprichwörtlich). In bis dahin unerreichter Geschwindigkeit wurde medizinisch aufgerüstet, die Schwachstellen des Virus erforscht, Impfstoffe und Medikamente entwickelt. Nicht zu 100% wirksam aber genug, um das Blatt zu wenden.

Dann ein Katz- und Maus-Spiel: Wissenschaft gegen Mutation. Wer ist schneller, wer effizienter, wer letztlich der Sieger im großen Wettlauf der Evolution?

Natürlich wir! Die Menschheit und den Titel lassen wir uns so schnell auch nicht nehmen. Nicht von einem Klumpen DNA. Da braucht‘s schon etwas mehr! (Beispielsweise einen Idioten mit Atomkoffer. Das würde definitiv reichen. Fällt mir nur gerade ein.)

Aber zurück zum Virus. Geht’s nach Christian Drosten, dem deutschen Top-Virologen, scheint das jetzt nämlich mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Eingepfercht am Ende einer evolutionären Sackgasse, von wo aus es sich noch etwas optimieren, das Spiel aber nicht mehr drehen könne.

Good-News sozusagen.

Pandemie-Ende 2050?

Die Pandemie selbst, scheint jedoch sogar ihr eigenes Ende zu überleben.

Während sich die Menschen hierzulande bestens in ihrer neuen, alten Normalität eingerichtet haben und das Leben zunehmend seinen gewohnten Gang geht, wollen manche einfach nicht loslassen.

Mutmaßlich liebgewonnene pandemische Traditionen werden weiter zelebriert und fast zwanghaft aufrechterhalten. Und damit mein ich nicht den, leider viel zu oft leerstehenden, Desinfektionsmittel-Spender vor den Geschäften. Sondern beispielsweise die außerhalb jeder öffentlichen Wahrnehmung dahinblinkende Corona-Ampel, der Hinweis im Zug nach Wien die Maske aufzuziehen (natürlich nur ab Überfahren der Landesgrenzen) oder auch die Prognoserechnung der Seite www.pandemieende.at, die uns erst 2050 kollektiv den „Grünen Pass“ ausstellt.

Mit der (glücklicherweise) gelebten Realität im vollen Wiener Kaffeehaus, am geselligen Punschstand oder wo auch immer, hat das alles nichts mehr zu tun.

Nach den notwendigen Einschränkungen der letzten Jahre, ist es daher höchst an der Zeit nicht nur vereinzelt und wieder auch länderspezifisch Maßnahmen zu lockern, sondern ganz offiziell den Ausnahmezustand zu beenden.

Passiert das nicht, laufen wir Gefahr, dass sich immer mehr Menschen daran gewöhnen, vermeintlich unsinnige Vorschriften und Maßnahmen zu ignorieren.

Möglicherweise auch dann, wenn eines Tages wieder Leben von deren Einhaltung abhängen.

Deshalb: Pandemie-Ende: JETZT! Ganz offiziell bitte.