Noch einmal “alles auf Rot”? Wie die Wien Energie das großzügige Darlehen des Wiener Bürgermeisters sonst zurückzahlen will, scheint äußerst fraglich. Alleine die Zinsen würden sich aktuell auf 25 Millionen Euro belaufen. Zur Einordnung: das sind knapp 20 Prozent des Jahresgewinns aus dem Vorjahr – nur für Zinsen!

Geld kommt aus dem Budget der Stadt

Die Kreditlinie der Stadt Wien kommt aus dem Budget der rot-pinken Stadt. Die Verzinsung beläuft sich auf ESTR + 0,85 Prozent – (ESTR ist die Abkürzung für Euro Short-Term Rate. Zu diesem durchschnittlichen Zinssatz gewähren sich verschiedene europäische Finanzinstituten momentan Anleihen in Euro für einen Tag)

EZB wird den Leitzins wohl noch erhöhen

Anzunehmen ist aber, dass es bei diesem Betrag nicht bleiben wird. In ihrem Kampf gegen die aus dem Ruder laufende Inflation erhöhte die US-Zentralbank Fed den Leitzins erneut deutlich um 0,75 Prozentpunkte. Es wird damit gerechnet, dass die EZB bald nachziehen wird.

Worum geht es?

Die Stadt Wien spannte im Juli und August 2022 einen Schutzschirm für die Wiener Stadtwerke GmbH und für die Wien Energie GmbH. Davon wurde Ende August in drei Tranchen in Summe 1,4 Milliarden Euro als Darlehen an die Stadtwerke überwiesen. Generell ist eine Inanspruchnahme des Wiener Schutzschirms bis 30. November 2023 rollierend möglich. Die Gelder müssen also bis spätestens 30. November 2023, aber auch monatlich (beginnend mit 30. September 2022) zurückgezahlt werden.

Wie soll sich das ausgehen?

Wie die Wien Energie das finanziell stemmen soll? Einer, diese Frage beantworten können sollte, ist Wiens Stadtrat für Finanzen, Peter Hanke (SPÖ). Doch ein Interview mit dem eXXpress verweigert dieser bislang eisern.