
Das Dosen-Imperium von Didi Mateschitz: Wie geht's jetzt mit Red Bull weiter?
Mit seinem nach Gummibärchen schmeckenden Energy-Drink schaffte der gestern verstorbene Didi Mateschitz (78) ein Milliarden-Imperium. Doch jetzt wird gerätselt: Zerfällt das Mega-Unternehmen? Wer übernimmt die Führung? Und wer kümmert sich um die Medien des Konzerns?
Dass plötzlich keine Red-Bull-Dosen mehr in den Supermarkt-Regalen stehen, darüber muss sich wohl niemand Sorgen machen: Das Geschäft mit dem Energy-Drink boomt noch immer. Und die Mehrheitseigentümer wollen vermutlich weiter mit diesen Dosen viel Geld verdienen: So hielt der nun verstorbene Didi Mateschitz – sein vermögen wird auf 27 Milliarden Euro geschätzt – 49 % des Unternehmens.
Die thailändische Familie Yoovidhya, auf welche die Erfindung des Energy-Drinks zurückgeht, hat ebenso 49 %, weitere 2 % gehören Familienoberhaupt Chalerm Yoovidhya – also insgesamt halten die Thailänder 51 %.
Übernimmt nun der Sohn von Didi Mateschitz das Unternehmen?
Mark (30), der Sohn aus der früheren Beziehung mit Anita Gerhardter, könnte durchaus die Getränke-Sparte übernehmen: Er war bis heuer im April Geschäftsführer der Mateschitz-Firma Thalheimer Heilwasser und jobbte dort auch als Bierbrauer. Seit Anfang 2022 ist Mateschitz junior auch im Vorstand der Red-Bull-Stiftung Wings for Life.
Aber wer kümmert sich nun um die Medienunternehmen von Didi Mateschitz? Der Red-Bull-Gründer schaffte mit seinem Vermögen eine mediale “Gegenbewegung” zu den eingefärbten Nachrichten der Gebührensender, Servus-Boss Ferdinand Wegscheider war dafür auch ein Garant für die Umsetzung dieses Erfolgskonzepts.
Mit Servus TV über Jahre um Marktanteile und Erfolg gekämpft
Heute ist Servus TV mit Monatsmarktanteilen von zuletzt meist knapp über vier Prozent in der Gesamtzielgruppe stärkster heimischer Privatsender. Punkten kann der Salzburger Sender beim Publikum auch mit teuren Sportrechten wie für die Formel 1 oder im Fußballbereich, die er dem ORF zusehends streitig macht. Im Renommiersektor ist der international erfolgreiche Dokuproduzent Terra Mater Factual Studios tätig.
Seit fünf Jahren ist das Media House dabei in zwei Säulen gegliedert. Zum Red Bull Media Network gehören Red Bull TV, Red Bull Films, RedBull.com und Red Bull Music Publishing. Unter Publishing, TV and Media Operations finden sich indes die übrigen Marken, wie etwa der Ecowin Verlag. Nicht zuletzt komplettieren aber auch zahlreiche Printprodukte die Markenfamilie und erreichen damit laut Media-Analyse 2021 rund 1,6 Millionen Leserinnen und Leser im Land.
Stärkster Titel ist die Zeitschrift “Servus in Stadt & Land”, mit der rund ein Zehntel der Bevölkerung in Berührung kommt. Aber auch das international aufgestellte Männer-Lifestyle-Magazin “The Red Bulletin” erreicht einen großen Leserkreis. “Carpe Diem” indes zielt eher auf eine weibliche Klientel. Das Theatermagazin “Die Bühne” wanderte 2020 von “News” in den Verlag, in dem auch das “Terra Mater”-Magazin oder “Bergwelten” erscheinen. Das “Seitenblicke Magazin”, das einst am Beginn des Medienimperiums erworben worden war, wurde hingegen 2016 eingestellt.
Ebenfalls bereits Geschichte ist die Rechercheplattform Addendum, die ab 2017 von der abseits des Red Bull Media House tätigen Mateschitz-Stiftung Quo Vadis Veritas getragen und von Michael Fleischhacker als Herausgeber und Chefredakteur verantwortet wurde. Addendum wurde mit September 2020 eingestellt. Doch im Folgejahr hob Mateschitz gemeinsam mit Prinz Michael von und zu Liechtenstein sogleich ein neues Medienprojekt aus der Taufe: “Der Pragmaticus” erscheint online wie auch als Monatsmagazin.
Kommentare
Mark hat schon lange übernommen! Was soll das Gelaber?
Es wird sich auch nichts ändern! Dafür sorgte Didi, Mark und natürlich Marion Feichtner! Bitte mehr Respekt der Familie! gegenüber! R.I.P. Didi herzliches Beileid 💐 der Familie
Österreich hat wenige Persönlichkeiten auf die wir wirklich stolz sein können, doch einige haben wir schon und zu denen zählt besonders Ditrich Mateschitz. Mateschitz, da bin ich mir sicher, hat sicher einen Platz im Himmel.
Es wird auf jeden Fall nicht einfach so weiterplätschern wie MIT Didi Mateschitz. Das ist (fast) nie der Fall wenn der Gründer eines Konzerns stirbt.
Abgesehen davon das Red Bull eben leider kein 100%ig österreichisches Unternehmen ist und niemals war (die Thais also auch ein Mitspracherecht haben), wird ein 30-jähriger wohl kaum einfach so easy peasy einen milliardenschweren Weltkonzern übernehmen können (oder wollen).
Mateschitz war Meldungen zufolge schon längere Zeit schwer erkrankt und bestimmt hat er einiges in die Wege geleitet, damit der Konzern auch nach seinem Tod weiter existieren wird können. Es gibt ja auch exzellente Fachleute, die durchaus imstande sind, das Reiseunternehmen in seinem Sinn weiterzuführen.
Mit 51 % haben die Thais ein bisschen mehr als ein Mitspracherecht, Octavian.
Ich hoffe und wünsche mir das Servus als kritischer Sender am Leben bleibt. Da es ja bereits vor 1-2 Jahre Diskussionen über das Bestehen des Senders gegeben hat. Alles Gute dem Team und den Verantwortlichen bei RB Media House. In Österreich bräucht es unabhängigen und kritischen Journalismus wie Wasser zum Leben.
ORF: “Bei der KommAustria läuft ein Verfahren wegen Verletzung des Objektivitätsgebots beim Wochenkommentar „Der Wegscheider“. Servus TV wird etwa die Verbreitung von Verschwörungserzählungen vorgeworfen.” – Da sieht man wieder, dass die linke Seite des österreichischen Journalismus alles unternimmt, um erfolgreiche Privatsender an politisch neutraler Berichterstattung zu hindern, da man ja selbst immer mehr Konsumenten an die Privaten verliert. Gerade der mit Zwangsgebühren “beglückende” ORF steht jetzt mit dem neuen Intendanten noch weiter links als unter Wrabetz. Fazit: Neid war noch nie ein guter Ratgeber.
Das kommt daher weil beim Rotfunk erweitertes Denken ein No Go ist. Ähnlich wie in der DDR.
Markenprodukte sind Geschäftsmodelle an sich. Nicht die Inhalte oder die Qualität des Produktes ist für seinen Verkaufswert maßgebend, sondern sein Imagewert. Werbung und Marketingstrategien machen Markenprodukte erfolgreich. Wenn man geschickt die Psyche des Menschen mit Werbung anspricht, kann man den meisten Menschen jeden Schmarrn als Wundermittel andrehen. Das ganze funktioniert in allen Lebensbereichen so – bei Produkten der Industrie, bei Lebensmitteln, bei den Kunst- und Kulturschaffenden aber auch in der Politik und in der Religion wird mit Produktplatzierungspraktiken Volksverdummung praktiziert mit dem alleinigen Ziel der Gewinnmaximierung bei gleichzeitiger Minimierung des Herstellungsaufwandes der beworbenen Produkte. In einer Zeit, wo die Massen verarmen, und immer weniger Geld für Spaßprodukte übrig bleibt wird das Preis- Leistungsverhältnis der Produkte letztenendes über dubiose künstlich aufgebaute Imagewerte triumphieren.
Wenn auch das Marketing noch so Gut ist gilt: Jeder Schmarren wird früher oder später aufgedeckt. Sie Messias Kurz. Außer Schmarren und Chaos ist nix übrig geblieben.