Der eXXpress berichtete bereits über die Causa Maria. Vor wenigen Wochen wurden vier Artikel zum vermeintlichen Tod des Mädchens (5) aus der Online-Ausgabe des “Spiegel” gelöscht. Es waren, so muss man heute annehmen, Fiktionen, Erfindungen der Migranten, die sich daraus ihre „Rettung“ von der Flussinsel und vor allem die Aufnahme in ein EU-Land erhofften. Diese Möglichkeit räumt der “Spiegel” auch selbst in seiner endlich veröffentlichten Aufarbeitung „in eigener Sache“ ein. „Angesichts der Quellenlage hätte der “Spiegel” die Berichte über den Aufenthaltsort der Geflüchteten und vor allem den Tod des Mädchens deutlich vorsichtiger formulieren müssen. Auch wenn ein letztgültiger Beleg fehlt, deutet doch manches darauf hin, dass einige der Geflüchteten den Todesfall in ihrer Verzweiflung erfunden haben könnten. Möglicherweise dachten sie, dass sie dann endlich gerettet würden.“

Während manche Opfer verschwiegen werden, werden andere verschwiegen

Gerade einmal vier Jahre nach “Relotius” hat das deutsche Magazin erneut ein Problem. “Wie der Spiegel sich zum Sprachrohr für NGOs machte”, titelt “Tichys Einblick” seine gründliche Auseinandersetzung mit dem gesamten Problem. Denn: mit der bloßen Erfindung eines toten Mädchens endet die Geschichte freilich nicht. Während hierzulande Opfer von Migrantengewalt oft gerne verschwiegen werden, werden dort tote Migranten erfunden.
Den Flüchtlingen selbst erweist man damit aber nur einen Bärendienst – wie man nicht zuletzt an den völlig überfüllten Asylunterkünften in Österreich erkennen kann. In der Kälte müssen die Migranten dort um Essen anstehen, nach dem sie von völlig falschen Erwartungen nach Europa gelockt wurden. Falsche Erwartungen sind es eben, die Medien oft mit gar treuherziger Berichterstattung über “böse Pushbacks” an der EU-Außengrenze erzählen.

Wertungen wichtiger als Fakten?

“Tichys Einblick” deckt in seinem Bericht die Arbeitsweise der Journalisten, vor allem aber auch die der NGOs minutiös auf. Die „Aufarbeitung in eigener Sache“ des “Spiegel” klingt bisweilen mehr wie ein journalistischer Offenbarungseid, der ein ziemlich klares Schuldeingeständnis des Auslandsressorts ist:

„Die früheren Beiträge zum Fall Maria werden wir nicht mehr auf die Onlineseite stellen – auch nicht in überarbeiteter Fassung. Zu vieles darin müsste korrigiert werden. Stattdessen veröffentlichen wir hier die Ergebnisse unserer vertieften Recherche.“ Im Zweifel müsse man „eher auf eine Information … verzichten, als die Gefahr einer falschen Berichterstattung zu laufen“.  Diese Gefahr hat man im Fall „Maria“ nicht vermieden, sie vielmehr gesucht. Ob die Schuld beim Autor Christides oder der Ressortleitung in Hamburg liegt, wird für Außenstehende zur lässlichen Frage. Der beherrschende Gesamteindruck bleibt: Wertungen waren wichtiger als überprüfte Fakten, Meinungen bedeutender als die Realität, zieht “Tichsys Einblick” sein Fazit. Das entspricht allerdings dem Bild, das das einstige Gatekeeper-Magazin heute insgesamt darbietet.

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