Was zuerst angekündigt wurde und dann eingetreten ist, bestätigt nun auch die heimische Regulierungsbehörde E-Control gegenüber dem eXXpress: Es fließt kein Gas mehr über die ukrainische Schlüsselroute Sochraniwka. Der russische Gastransit nach Europa ist hier auf null gesunken. Doch vorläufig hat man eine Lösung gefunden, wie Carola Millgramm, Leiterin der Gasabteilung bei E-Control, dem eXXpress erzählt.

Ostsee-Pipeline liefert weniger, aber ausreichend Gas

Die Lösung hat einen Namen und sie heißt Nord Stream 1: Das fehlende Gas wird nun über die Ostsee-Pipeline von Russland kommen. Nach Österreich gelangt es über Tschechien zum Knotenpunkt Baumgarten. Die Erdgasstation ist zentrale Drehscheibe für die österreichische und europaweite Erdgasversorgung. Der Gaszufluss auf diesem Weg wird ein wenig geringer sein als bisher, aber immer noch höher als der Verbrauch. Somit können die Gasspeicher auch weiter gefüllt werden.

Bis zum Herbst kommen wir damit durch

Bis Herbst sollte man damit auf jeden Fall durchkommen. Da Nord Stream 1 die Kapizitätsgrenze bereits erreicht hat, müssen bis dahin auch die Gasspeicher ausreichend gefüllt werden. Sollte das nicht der Fall sein und darüber hinaus fließt über die Ukraine bis dahin weiterhin kein Gas, hätten wir ein Problem.

E-Control verfolge die Ereignisse sehr genau, versichert Carola Millgramm dem eXXpress. Natürlich: Keiner weiß, was uns schon in der kommenden Woche erwartet. Zurzeit fließt das Gas weiter und die Speicher füllen sich. Bleibt zu hoffen, dass es so bleibt.

Das Gasnetz in Europa wird rund um die Uhr überwachtGetty