Öller vertritt in seiner Kolumne mit dem Titel “Biologieleugner” die Ansicht, dass es nicht mehr als zwei biologische Geschlechter gibt: Männer und Frauen. Diese Aussage war den “Vorarlberger Nachrichten” scheinbar zu kontrovers – es war der letzte Text des Biologen, der veröffentlicht wurde. Der beliebte Kolumnist sollte sich zudem “eine Pause” nehmen, eine Zeit lang gar nichts mehr schreiben.

Nicht mit uns! Im eXXpress gibt es jetzt die “verbotene Kolumne” in voller Länge zu lesen: 

Biologieleugner

Wir kennen das Wort „Klimaleugner“. Dieser Begriff ist missglückt, weil niemand das Klima leugnet. Es geht lediglich um die Frage, welche Einflüsse menschliche Aktivitäten auf die Klimaveränderungen haben. Das Schimpfwort „Coronaleugner“ ist schon zutreffender, weil es Menschen gibt, die nicht an die Existenz oder an die Gefährlichkeit bestimmter Viren glauben und Probleme mit dem Prinzip der Impfung haben. Die kurioseste Gruppe der Ungläubigen sind die Biologieleugner. Sie sind bei Vertretern radikaler Ideologien und Religionen anzutreffen. Auch in paramedizinischen Bewegungen, die für die „Schulmedizin“ Geringschätzung empfinden, sind sonderbare Ansichten zum Thema Biologie zu finden.

Die Sache mit den Chromosomen

Die auffallendsten Biologieleugner sind die radikalen Genderisten, die glauben, dass es zwischen Männern und Frauen keine wesentlichen Unterschiede gibt und Wörter wie Vater, Mutter, Tochter und Söhne durch „Eltern“ und „Nachkommen“ ersetzt werden sollen. Nicht nur das. Das Geschlecht sei frei wählbar, heißt es. Haben die Biologieleugner noch nie etwas von einer Prostata, einer Gebärmutter, Ei- und Samenzellen und anderen Besonderheiten der Geschlechter gehört?

In der Biologie kennen wir männliche und weibliche Menschen, allerdings gibt es Besonderheiten, deren Ursachen bekannt sind, seit wir Chromosomen in Zellkernen identifizieren können. Die entscheidende Rolle spielt das Y-Chromosom. Wenn eine befruchtete Eizelle mindestens ein Y-Chromosom enthält, entsteht immer ein Mann. Fehlt das Y-Chromosom, entsteht immer eine Frau. Die Normalfälle sind dabei 46, XY (männlich) und 46, XX (weiblich). 46 bezieht sich dabei auf die bei Menschen normale Anzahl von Chromosomen. Die bekanntesten Abweichungen bei den Geschlechtschromosomen sind der “Klinefelter” (47, XXY – männlich) das Jacobs- oder YY-Syndrom (47, XYY – männlich) und der “Turner” (45, X – weiblich). Diese Kombinationen sind sehr selten und liegen im einstelligen Promillebereich. Gelegentlich kann es vorkommen, dass primäre menschliche Geschlechtsorgane unvollständig ausgebildet sind, aber das hat mit einem “dritten Geschlecht” überhaupt nichts zu tun.

Leichtgläubige Teenager werden manipuliert

Eine Folge des Glaubens an die Bedeutungslosigkeit biologischer Unterschiede führte paradoxerweise zur zwanghaften Dauererwähnung der Geschlechter, um diese im Alltag „abzubilden“. Da wimmelt es von PolitikerInnen, Lehrer:innen, Arbeiter*innen, Arbeitnehmer/innen und anderen Stotterwörtern. Zurzeit sucht man intensiv nach „Abbildungsmöglichkeiten“ von „diversen“ Geschlechtern. Die Sache wäre nicht der Rede wert, wenn in den USA, und nicht nur dort, nicht eine verhängnisvolle Entwicklung in Gang gekommen wäre. Dort lassen sich leichtgläubige Teenager manipulieren. Sie fühlen sich im falschen Körper gefangen und lassen sich ohne Not operieren, meist mit schlimmen Folgen für ihre seelische Gesundheit. Der Fall Keira Bell hat viele aufgerüttelt. Sie hatte als Teenager familiäre Probleme, und hasste die in der Pubertät auftretenden Körperveränderungen. Sie wurde mit fünfzehn Jahren in die Londoner Tavistock-Klinik eingeliefert, wo man ihre Selbstdiagnose übernahm und hormonell sowie chirurgisch in einen Mann verwandelte. Aus Keira wurde Quincy. Nach anfänglicher Begeisterung kamen Zweifel, später folgte Verzweiflung. Sie war keine Frau mehr und würde nie ein richtiger Mann sein. Sie fühlte sich falsch behandelt, ging vor Gericht, und der High Court in London gab Keira/Quincy recht. In der Folge beschimpften aggressive Trans Aktivisten Keira als Verräterin. Der Fall Keira Bell ist nur die Spitze eines Eisbergs.

Blaumeisen sind Steinadler?

Es geht hier nicht darum, sich über homosexuelle Personen oder Menschen mit Zweifel an ihrer Identität lustig zu machen. Das ist nicht das Thema. Es geht nur darum, dass aus einer angeblichen Geschlechtervielfalt längst eine postmoderne Ideologie gemacht wurde. Wer X- und Y-Chromosomen für belanglos hält, der muss auch Blutgruppen für irrelevant halten. Kambodschaner dürfen dann Schweizer im Körper eines Asiaten sein, Schulabbrecher sind in Wahrheit Nobelpreisträger, gefangen im Körper eines funktionalen Analphabeten und Blaumeisen sind Steinadler. Alles ist möglich, aber nix is fix. Die Rechnung zahlen die Keiras dieser Welt in seelischer Währung.

Der eXXpress hat im Vorfeld die “Vorarlberger Nachrichten” um eine Stellungnahme gebeten. Diese ist nach wie vor ausständig.