Die Energiepreise für die heimischen Haushalte waren im Oktober in Summe um 22,8 Prozent höher als ein Jahr davor. Teurer wurden vor allem Heizöl und Sprit. Heizöl kostete satte 60,8 Prozent mehr, Diesel 34,8 und Super 29,4 Prozent, wie aus dem von der Österreichischen Energieagentur errechneten Energiepreisindex hervorgeht. Gas kostete um 15,6 Prozent mehr, Strom um 9,6 Prozent. Gegenüber dem Vormonat September zogen die Energiepreise um 4,6 Prozent an.

Die Energiepreise stiegen innerhalb eines Jahres damit um 22,8 Prozent. Sie waren auch wesentlich mitverantwortlich für die Inflation von 3,7 Prozent im Oktober in Österreich.

Starke Steigerung auch innerhalb eines Monats

Binnen Monatsfrist besonders stark verteuerten sich im Oktober Heizöl (+12,3 Prozent), Diesel (+7,5 Prozent), Superbenzin (+3,9 Prozent) sowie Gas (+3,5 Prozent). Geringer war der Anstieg gegenüber September bei Brennholz (+2,1 Prozent), Strom (+2,0 Prozent) und Holzpellets (+1,3 Prozent), Fernwärme blieb preisstabil. Im Jahresabstand kostete Brennholz 8,3 Prozent mehr, Fernwärme um 3,4 Prozent und Holzpellets um 1,8 Prozent mehr.

Ob bei Benzin oder Diesel: Gerade beim Autofahren machen sich steigende Energiepreise bemerkbar.APA/DPA/ Karl-Josef Hildenbrand

Besonders Strom zeige preislich weiter nach oben, unterstreicht die Energieagentur. Sie verweist auf schon verschiedentlich erfolgte Ankündigungen von Tariferhöhungen. Die von den kundenstarken EnergieAllianz-Partnern EVN, Wien Energie und Energie Burgenland avisierte Strompreiserhöhung per 1. Jänner 2022 lasse eine rund 50-prozentige Verteuerung des Arbeitspreises für Strom annehmen. Die Gesamtrechnung steige nur deshalb geringer, weil der Anteil der Energiekosten am Gesamtpreis rund ein Drittel betrage (der Rest entfällt auf Netztarif, Abgaben und Steuern). Bei Wien Energie steigt die Gesamtrechnung etwa um 17,8 Prozent für einen Durchschnittshaushalt mit 2000 kWh Jahresverbrauch.

Die Preise für Haushaltsenergie steigen, das zeigt sich auch beim Strom.APA/ROBERT JAEGER

"Ende des Preisanstiegs bei Gas nicht in Sicht"

Nur ein wenig werden die Strompreis-Steigerungen durch die 2022 kommende Senkung der Ökostrombeiträge gemildert. 2022 wird auch der Ökostrom-Förderbeitrag wegfallen, wodurch sich Durchschnittshaushalte rund 67 Euro im Jahr ersparen könnten, wie Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) vorige Woche angekündigt hat. Davon unberührt bleibt aber die jährliche Zählpunkt-Förderpauschale von 35 Euro je Abnehmer. Heuer betrug die gesamte Ökostrom-Belastung für einen durchschnittlichen Haushaltskunden laut E-Control rund 110 Euro inklusive Steuern.

Auch mit der Gasflamme läuft der Haushalt nicht auf SparflammeAPA/dpa/Marijan Murat

Bei Gas gebe es ebenfalls ein Preisplus. “Ein Ende dieses Anstiegs scheint nicht in Sicht”, sagt die Energieagentur. Es hätten ja einige Gasversorger für die nächsten Monate bereits Verteuerungen angekündigt. Erschwert werde eine umfassende Einschätzung der Entwicklung in den nächsten Monate durch eine Beschwerdeflut wegen schon erfolgter Preiserhöhungen sowie vorzeitiger Vertragskündigungen und damit verbundenen rechtlichen Auseinandersetzungen. (APA/Red)