“Klar ist, dass es für unsere Kleinsten sowohl ein anderes Schema, als auch eine andere Dosierung braucht. Daran arbeiten nun die Expertinnen und Experten”.

Eine entsprechende Einreichung bereits abgeschlossener Studien bei der EU-Arzneimittelagentur EMA sei in Vorbereitung bzw. erfolgt, wurde nach der Gecko-Sitzung betont. Die zuständige US-Behörde FDA plane bereits eine Notfallzulassung. Das genaue Datum einer Zulassung ist noch nicht bekannt. Für Kinder unter fünf Jahren wird es sowohl eine andere Dosierung und Abfüllung, als auch ein anderes Impfschema geben.

Zu Long Covid bei Kindern würden neue Daten aus einer britischen Studie im Fachblatt “The Lancet” vorliegen, “die noch dazu erfreulich sind”, berichtete Reich in einer Pressemitteilung. “Long-Covid-Symptome klingen bei Kindern rasch ab und wir können dank der Impfung auch hier eine gute, vorbeugende Maßnahme treffen”.

Angepasste Impfstoffe kommen

97 Prozent aller in der Studie beobachteten Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren hatten sich nach vier Wochen komplett von Covid-19 erholt. In der kleinen Gruppe von Kindern, die Symptome auch über die vier Wochen hinaus hatten (meist Geruchsverlust oder Müdigkeit), erholten sich die meisten von ihnen nach acht Wochen vollständig. In Summe werde daraus geschlossen, dass eine verlängerte Erkrankung zwar vorkommt, aber selten und jedenfalls weniger oft als bei Erwachsenen.

Generalmajor Rudolf Striedinger kündigte Impfungen mit an Virusvarianten angepasste Impfstoffen an. “Die Schutzwirkung baut mit der Zeit wieder ab, bleibt aber soweit bestehen, als dass wir sie nur wieder aktivieren müssen, wenn wir sie brauchen”, sagte er. Das bedeute: “Damit wir im Herbst gewappnet sind, werden wir uns vor der kühleren Jahreszeit eine entsprechende Auffrischung holen”, erläuterte Striedinger. Es könnten “recht kurzfristig und zielgenau innerhalb von wenigen Monaten variantenadaptierte Vakzine” produziert werden.

Langjährige Erfahrung

Die Gecko-Mitglieder beschäftigten sich in ihrer jüngsten Sitzung am Freitag auch mit der Frage, ob bei Einführung einer zielgerichteten Teststrategie die Gefahr bestehe, dass der Überblick über das Fallgeschehen verloren geht oder neu auftretende Virusvarianten nicht rechtzeitig erkannt werden könnten. Obwohl Coronaviren nicht direkt mit Influenzaviren zu vergleichen sind, könne auf langjährige nationale und internationale Erfahrungen von Seiten der Influenzasurveillance aufgebaut werden, heißt es im Executive Report der Kommission.

Bei der Influenza gelte es seit vielen Jahrzehnten als ausreichend, über ein landesweites Sentinelsystem, also über stichprobenartig getestete Personen mit symptomatischen respiratorischen Infektionen, die Verbreitung des Virus zu beobachten. Es sei außerdem zu berücksichtigen, dass die zielgerichtete Teststrategie mit Testen von Verdachtsfällen und Kontaktpersonen, Freitesten, Testen vulnerabler Gruppen, ev. Schultestungen und Abwassermonitoring ohnehin zusätzlich deutlich mehr Tests vorsehe als die übliche Influenzastrategie.

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