Als er auf Facebook um Spenden für seine Verteidigung warb, erntete Strache dafür Hohn und Spott. Doch sein Kampf gegen die vielen Anschuldigungen entwickelt sich tatsächlich immer mehr zum Kampf gegen Windmühlen. Und die Mühlen der Justiz mahlen unnachgiebig – wenn auch haltlos.

Keine Feierlaune - auch nicht nach der 7. Einstellung

Wenige Tage ist es her, da feierte Heinz-Christian Strache den nächsten Erfolg. In der Causa Kappel wurde das Verfahren wegen Betrugs gegen den ehemaligen Vizekanzler eingestellt. Die ehemalige FPÖ-EU-Abgeordnete Barbara Kappl hatte behauptet, eine große Summe Bargeld an Strache als versteckte Parteispende weitergeleitet zu haben. Schlussendlich gab sie aber zu, dass es sich doch nicht so zugetragen hatte. Doch zum Feiern war Strache auch nach der siebten (!) Einstellung nicht zumute – der eXXpress berichtete.

Das Kartenhaus der Anschuldigungen ist eingestürzt

Erinnern Sie sich noch an die verdeckten Parteispenden an FPÖ-nahe Vereine? An einen ehemaligen Abgeordneten, der sich ein Mandat gekauft haben soll? An die Sporttasche voller Geld? An das Glücksspielgesetz, dass Strache im Tausch für einen Urlaub ändern sollte? An eine Privatklinik in Wien-Währing, die in einen Gesetzesanhang aufgenommen wurde, freilich nur, weil Strache dafür einen Flug nach Ibiza bekommen hatte?

All diese Anschuldigung fielen in sich zusammen, wie ein Kartenhaus. Doch für all diese Vorwürfe brauchte Strache die Dienste seines Anwalts.

Kein Geld mehr für den Anwalt

Johann Pauer vertrat den ehemaligen FPÖ-Chef auch gegen der Vorwurf der Bestechung im Fall Prikaf.  Strache wurde erst verurteilt. Das Oberlandesgericht Wien hob das Urteil allerdings später auf. Die Prozesswiederholung findet Ende November statt. Es war der letzte gemeinsame Erfolg. Strache wird die Donquichotterie des Kampfs gegen die Mühlen des Gesetzes künftig alleine oder mit einem Pflichtverteidiger an seiner Seite bewältigen müssen. Für Pauer ist kein Geld mehr da. „Es ist eines modernen Rechtsstaats unwürdig, für Einstellungen und Freisprüche nach jahrelangen Ermittlungen keinen Kostenersatz zu gewähren“, wird dieser in der “Presse” zitiert. Und so bleibt Strache in der unmöglichen Situation gefangen, um Spenden betteln zu müssen. Auch wenn es mittlerweile 10:0 im Match gegen die WKStA steht.