In Deutschland existiert die Vermögenssteuer bereits. Allerdings wird sie seit 1997 nicht mehr erhoben. Ausschlaggebend dafür war ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts, denn die damalige Bewertung von Immobilien wurde von den Richtern als ungerecht angesehen und. Deshalb forderten sie eine Nachbesserung. Die damalige Bundesregierung entschied sich daher, die Steuer auszusetzen.

Unterschiedliche Meinungen bei Ökonomen

Nun ist die Debatte in Deutschland über die Erhebung einer Vermögenssteuer neu entfacht. SPD, Grüne und die Linken wollen eine solche Steuer einführen. Das spaltet die Ökonomen in Deutschland. Der Präsident des Münchner ifo-Instituts, Clemens Fuest erwartet deutliche Bremsspuren. “Das Bruttoinlandsprodukt, so zeigt eine Simulationsrechnung, wäre nach acht Jahren mit Vermögenssteuer um bis zu 6,2 Prozent niedriger als ohne Vermögenssteuer”, sagte Fuest. Die Steuer sei teilweise leicht zu umgehen und wäre überdies aufwendig zu erheben. Das Aufkommen dieser Steuer könnte daher weit hinter den Erwartungen zurückbleiben.

Institut für Wirtschaftsforschung ist für Vermögenssteuer

Anders sieht es Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Er hält die Einnahmen für unerlässlich, um damit Zukunftsinvestitionen zu stemmen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Laut Fratzscher stellt sich zunächst die Frage, was der Staat mit den Einnahmen macht. Seiner Meinung nach wird Deutschland viel Geld für Zukunftsinvestitionen in Klimaschutz, digitale Transformation, Bildung und Innovation benötigen. Laut Fratzscher wird die Vermögenssteuer eben in solche Projekte fließen. Somit werden viele Arbeitsplätze geschaffen, das Wachstum erhöht und langfristig Wohlstand gesichert.

Die Union und FDP lehnen eine solche Steuer im Gegensatz zu SPD, Grüne und Linke ab.